Rheinische Post: Vor Kaczynski-Besuch: Vertriebenen-Präsidentin hofft, dass die Polen sich eine andere Regierung wählen
Düsseldorf (ots)
Kurz vor dem Besuch des polnischen Ministerpräsidenten Jaroslaw Kaczynski am Montag in Berlin hat die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, der polnischen Regierung unmäßige Attacken auf Deutschland vorgeworfen. "Es gibt kaum einen Themenkreis, in dem von polnischer Regierungsseite nicht irgendein Angriff gegen Deutschland gefahren wird", sagte Steinbach in einem Interview der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). "Es gibt ja fast nichts, worüber man sich in Warschau derzeit nicht ereifert." Steinbach empfahl der deutschen Politik, demnach Gelassenheit zu bewahren - "auch wenn es manchmal wirklich schwer fällt". Sie äußerte die "Hoffnung, dass sich die Polen selber eine andere Regierung wählen". Die Umfragen in Polen zeigten, dass die Regierung Kaczynski in der Breite der Bevölkerung keine Mehrheit mehr habe, sagte die CDU-Politikerin. Die Radikalisierung in der Sprache schade am Ende den Regierenden in Polen selbst, sagte Steinbach. "Denn die Masse der Polen ist sehr vernünftig." Es gebe auch sehr viele freundschaftliche Beziehungen mit deutschen Heimatvertriebenen. Im alltäglichen Miteinander der Menschen funktioniere vieles wunderbar. "Das hat sich nur noch nicht bis zur politischen Spitze in Warschau herumgesprochen. Da kultiviert man lieber Ressentiments, die gottseidank kaum Resonanz in der Bevölkerung finden."
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