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Rheinische Post: Amerikas Ansehen

Düsseldorf (ots)

Von Godehard Uhlemann
Der Name Haditha wird in die Geschichte eingehen als Synonym für 
ein Massaker, das Amerikas Soldaten an Zivilisten im Irak begangen 
hatten. Seit gestern stehen die Täter vor Gericht, von denen die 
Verteidigung sagt, sie hätten sich so verhalten, wie sie es gelernt 
hätten. Doch es ist falsch, Amerikas Soldaten unter den 
Generalverdacht zu stellen, eine Killertruppe zu sein. Haditha oder 
Folterfälle wie im Bagdader Gefängnis Abu Graib greifen über die 
US-Täterschaft hinaus. Sie machen generell klar, was niemals und 
nirgendwo hinnehmbar sein darf: Die Aushebelung allen Rechts durch 
den Stärkeren. Im Fall Haditha wurde getäuscht, gelogen, und 
Nachrichten wurden unterdrückt. Am Ende hat sich die Stärke der 
Demokratie gezeigt, weil das Massaker in einer irakischen Stadt trotz
allem aufgedeckt wurde und die Täter nun vor Gericht stehen.
Amerikas Militärs dürfen nicht zur Tagesordnung übergehen. Der 
Hauptverantwortliche für das Blutbad war ein 26jähriger 
Familienvater. Es war sein erster Kriegeinsatz. Persönliche 
Überforderung und Ängste mögen eine Rolle spielen und einiges 
erklären. Entschuldigen kann man das Verhalten nicht. Es war zutiefst
unmenschlich.

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