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Rheinische Post: Steinbrücks Kür

Düsseldorf (ots)

Von Thomas Seim
Das Innenministerium unter CDU-Minister Schäuble benötigt - 
natürlich - mehr Geld. Für Polizei, Sicherheit und auch Sport. Das 
Verteidigungsministerium von CDU-Minister Jung braucht - mehr Geld. 
Ist die Bundeswehr etwa nicht in schlechtem Ausrüstungszustand? Die 
Entwicklungshilfe - unter SPD-Ministerin Wieczorek-Zeul - fordert: 
mehr Geld. Auch Gutmenschentum hat seinen Preis. Das alles abzuwehren
gehört zur Pflicht von Finanzminister Peer Steinbrück (SPD). Gefahr 
droht seiner bislang klugen Finanzpolitik nun von Familienministerin 
Ursula von der Leyen (CDU). Sie möchte gern Steuergelder für die 
Kinderbetreuung. Mit dem Steuerplus kann Steinbrück nur weniger 
Schulden machen. Der Schuldenberg bleibt. Falls die Union die Kosten 
für Betreuungsplätze aus Steuern finanzieren will, stellen sich 
Fragen: Wieso war es bisher richtig, im Sinne nachfolgender 
Generationen auf Konsolidierung zu setzen? Wieso sollen Entlastungen 
für heutige Eltern (durch Betreuungsplätze) zu Lasten der Kinder 
(durch Schulden) finanziert werden? Weil sich mit Geldausgeben 
leichter Politik machen lässt als mit Sparen? Man hofft darauf, dass 
Steinbrück seinen richtigen Kurs hält: Begehrlichkeiten abzuwehren - 
das wird seine Kür.

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