ots.Audio: Deutsch-französischer Hochgeschwindigkeitsverkehr ist Meilenstein in der europäischen Bahngeschichte
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Berlin (ots)
(Berlin, 2. Mai 2007) "Die Aufnahme des Hochgeschwindigkeitsverkehrs zwischen Frankreich und Deutschland im Juni ist ein Meilenstein der europäischen Eisenbahngeschichte", sagte heute in Berlin Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG. Die Verbindungen von Frankfurt bzw. Stuttgart nach Paris seien das Herzstück eines künftigen europäischen Hochgeschwindigkeitsnetzes, das die Metropolen Europas miteinander verbinden werde. Am 10. Juni starten die ICE 3MF zwischen Frankfurt und Paris sowie die TGV POS zwischen Paris und Stuttgart. Die Reisezeit wird sich dadurch von derzeit über sechs Stunden auf rund vier Stunden verkürzen.
Mit den modernen Zügen und den schnellen Verbindungen haben die Bahnen ein Angebot, das gegenüber dem Kurzstrecken-Flugverkehr konkurrenzfähig sei. Davon profitierten die Kunden als auch die Umwelt. "Der Anachronismus der Benachteiligung des umweltfreundlichsten Verkehrsträgers in Europa muss ein Ende haben", forderte Mehdorn. "Wir setzen auf eine sinnvolle Ergänzung von Straße, Schiene und Flugzeug. Von den ICE und TGV profitieren die Flughäfen in Paris und Frankfurt, wenn dringend benötigte Slots für Interkontinentalflüge frei werden."
Der DB-Chef setzt im Wettbewerb mit Flugzeug und Auto nicht allein auf die Geschwindigkeit, sondern auch auf Komfort, Service und Preis. So werden die modernsten Züge beider Bahnen auf den neuen Verbindungen eingesetzt. "Wir haben dreisprachiges Personal, Ledersessel und die besten deutschen Weine mit an Bord, wenn wir auf die Reise nach Paris gehen", sagte Mehdorn. Mit besonders günstigen Einführungsangeboten werden neue Reisende auf die Schiene gelockt. Die DB rechnet mit einem Anstieg der Reisendenzahl binnen weniger Jahre auf beiden Strecken um 50 Prozent auf jährlich insgesamt 1,5 Millionen.
Diese internationalen Angebote will die DB AG in den kommenden Jahren noch weiter ausbauen, beispielsweise mit neuen ICE-Verbindungen nach Österreich und Dänemark ab Ende dieses Jahres. Ein weiteres wichtiges Element ist Railteam, ein geplanter Zusammenschluss europäischer Bahnen mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit des internationalen Hochgeschwindigkeitsverkehrs zu steigern. "Im zusammenwachsenden Europa hat die Bahn die Chance für eine Renaissance, wenn wir den Kunden die richtigen Angebote machen: das kann im Wettbewerb geschehen aber auch in der Kooperation wie jetzt beim deutsch-französischen Hochgeschwindigkeitsverkehr", sagte Mehdorn.
O-Töne Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender DB AG:
"Es ist gar keine Frage, dass Deutschland und Frankreich was den Eisenbahnverkehr angeht, die Achse von Europa darstellen und dass es sehr wichtig ist die Verkehre, die Güter- und Personenverkehre, zwischen Deutschland und Frankreich wieder zu beleben. Da ist in den letzten Jahren zu wenig getan, die Schwerpunkte lagen immer jeweils in den Ländern. Wir sind deshalb froh, dass in Frankreich da ein großer Schritt stattgefunden hat mit der großen Strecke von Paris über, in Richtung Straßburg und den Abzweig über Saarbrücken, dann Richtung Frankreich. Das war wirklich eine schwere, eine große Investition in Frankreich. Bei uns war das relativ gesehen einfacher, aber wir haben jetzt natürlich Fahrzeiten unter vier Stunden von Frankfurt nach Paris, unter vier Stunden von Stuttgart nach Paris. Also das sind schon attraktive Reisezeiten für Fahrgäste. Also das Bahn fahren in Europa wird attraktiver." 57 Sekunden
"Wir haben noch viel zu tun. Wir sagen das ja immer wieder, dass die Bahn in der Vergangenheit stiefmütterlich behandelt wurde, dass man da viel noch machen kann und viel noch muss. Wir sind aber jetzt schon dabei, dass wir in dem grenzüberschreitenden Verkehr in Richtung Hamburg, Koppenhagen, Amsterdam nach Köln, Köln - Brüssel, Frankfurt - Paris, Stuttgart - Paris, München - Wien und Berlin - Warschau, also das wir schon sehr schön eingebunden sind, aber da fehlt es noch an vielen Ecken, vielen Kanten. Wir müssen noch beschleunigen. Lange Strecken müssen schnell sein für die Bahn, sonst sind wir nicht wettbewerbsfähig. Also die Wunschliste, die wir da haben, die ist ziemlich lang." 42 Sekunden
"Wir wünschen uns, dass man sich da auf europäischer Ebene sehr schnell ohne große Bürokratie zusammentut und es ist, glaub ich, unstreitig, dass französische Ingenieure genauso gut Züge bauen wie Deutsche und umgekehrt. Und man muss da nicht das Leben sich schwer machen, sondern man muss sagen: Okay, wir akzeptieren es. Da gibt es Regeln, die muss man abstimmen, wonach Züge gebaut werden und wer die befolgt, der hat automatisch die Zulassung. Wenn Sie heute einen LKW bauen, den bauen Sie in Stuttgart und da kennt man die europäischen Spielregeln. Und wenn der vom TÜV abgenommen ist, dann gilt diese Abnahme in ganz Europa. Der fährt, der fragt gar nicht, kommt gar nicht auf die Idee zu fragen, dass er irgendwo nicht könnte. So muss das bei Zügen eben auch sein. Es ist schade, dass das nicht schon so ist, aber da müssen wir hinkommen." 46 Sekunden
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