KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung

Neuer KBV-Vorstand stellt sich und seine Ziele vor
„Haben vor Wettbewerb keine Angst, sehen darin viele Chancen für die KVen“

27.01.2005 – 10:12

Berlin (ots)

Neue Besen kehren gut. Diese Volksweisheit gilt
auch für Dr. Andreas Köhler und Ulrich Weigeldt. Sie bilden den neuen
Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Im Rahmen
einer Pressekonferenz gaben sie einen ersten Überblick darüber, was
sie sich für die gerade begonnene Amtszeit vorgenommen haben. „Wir
als KBV haben überhaupt keine Angst, uns dem Wettbewerb zu stellen“,
sagte Dr. Andreas Köhler. „Gerade bei so aktuellen Themen wie der
integrierten Versorgung können wir als Ärztevertreter viel wertvolles
Know-how einbringen“, sagte der Vorstandsvorsitzende weiter. „In
Zukunft werden wir noch mehr die Chance nutzen, gegenüber den
niedergelassenen Ärzten als Dienstleister aufzutreten“, ergänzte
Ulrich Weigeldt, Mitglied des KBV-Vorstands.
Beide betonten, dass es wichtig sei, Nutzen und Leistungsumfang
der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) den Ärzten und Patienten noch
stärker deutlich zu machen. Vorstandsvorsitzender Köhler verwies auf
die hohen Qualitätsanforderungen, denen niedergelassene Ärzte
unterliegen. Ein Drittel aller Leistungen in der ambulanten
Versorgung sind zusätzlichen Qualitätsanforderungen unterworfen.
Weder in der privaten Krankenversicherung noch in den Krankenhäusern
findet ein vergleichbares Management statt. „Das werden wir weiter
ausbauen. Auch über die Einführung von Qualitätslisten denken wir
nach“, so Köhler.
Beim Thema Arzneimittel verwies Weigeldt auf den Spagat, den
niedergelassene Ärzte jeden Tag in ihrer Praxis zwischen einer
wirtschaftlichen und einer streng leitliniengerechten Versorgung
machen müssen. Beide KBV-Vorstandsmitglieder forderten die Politik
auf, nicht dem Druck der Pharmaindustrie nachzugeben. Sie
appellierten an Ärzte und Patienten, sich neutrale Informationen bei
den Institutionen der gemeinsamen Selbstverwaltung wie den KVen, der
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) und dem
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen zu
besorgen. Eine gemeinsame Empfehlung von KBV und AkdÄ zur
Vorgehensweise im Fall Sortis ist auf der Homepage der KBV unter
http://www.kbv.de/publikationen/2169.htm abrufbar.
Zum Thema Telematik und elektronische Gesundheitskarte kündigte
Köhler eine Informationskampagne für Vertragsärzte und -psychothera-
peuten an, die in den kommenden Wochen starten soll. Mit ihr wolle
die KBV deutlich machen, wie sie sich die Anbindung der Ärzteschaft
an die Telematikstrukturen im Gesundheitswesen vorstellt.
Sowohl Köhler als auch Weigeldt betonten, dass sie keine rückwärts
gewandte Klientelpolitik betreiben wollen. „Der Aufspaltung in ein
Haus- und ein Fachärztelager werden wir mit aller Kraft
entgegenwirken“, sagte Köhler. Die KVen stünden für eine
flächendeckende, wohnortnahe und qualitativ hochwertige Rund-um-die-
Uhr-Versorgung durch alle niedergelassenen Ärzte und
Psychotherapeuten. „Das Recht der freien Arztwahl wird von den
Patienten hoch geschätzt“, sagte Köhler. Das derzeitige System sei
ein wesentlicher Faktor zur Sicherung des sozialen Friedens. Zu
seinem Erhalt bedürfe es der KV. Wer ein anderes System anstrebe,
solle dies den Bürgern offen sagen und nicht die KVen als
vermeintlichen Sündenbock herhalten lassen.
Insgesamt sehen Köhler und Weigeldt optimistisch in die Zukunft.
KBV und KV seien gut gerüstet. „Es geht um die Zukunft der
Ärzteschaft. Unser gemeinsames Ziel sind bestmögliche
Arbeitsbedingungen für Ärzte, um die optimale Versorgung der
Patienten zu gewährleisten. In diesem Sinn verstehen wir uns als
Team, das gemeinsam an einem Strang zieht“, erklärte der Vorstand.

Kontakt:

Dr. Roland Stahl, Tel.: 030 / 4005 - 2202
Roland Ilzhöfer, Tel.: 030 / 4005 - 2230
Tanja Riepelmeier, Tel.: 030 / 4005 - 2240

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