Stuttgarter Nachrichten: Unicef-Vorsitzende Heide Simonis mahnt Bundesregierung zur Hilfe für Kinder - "Geschmacklose und frauenfeindliche Kampagne der "Bild"-Zeitung" wegen Tanzshow
Stuttgart (ots)
Zum 60. Geburtstag des Uno-Kinderhilfswerks Unicef mahnt Heide Simonis, Vorsitzende der deutschen Unicef-Sektion, die Bundesregierung zur Hilfe. Auch die Bundesregierung müsse die Entwicklungshilfe aufstocken, um diese Kinder zu unterstützen, sagte Simonis den Stuttgarter Nachrichten (Montag) anlässlich des Festtages an diesem Montag in Berlin: "Es gibt Wissen und die technischen Mittel, allen Kindern ein gesundes und sicheres Aufwachsen zu ermöglichen. Trotzdem sterben die meisten Kinder noch immer an den gleichen behandelbaren und vermeidbaren Krankheiten wie Masern, Malaria oder Lungenentzündung." Was oft fehle, sei der politische Wille bei den Regierungen der armen Länder, wirklich etwas für die ärmsten Familien zu tun.
Millionen Kinder hätten nicht einmal eine Geburtsurkunde, existierten formal nicht. "Unicef muss deshalb auch auf die Politik einwirken", betont Simonis. "Wir müssen immer schauen, was für die Kinder herauszuholen ist. Wir können nicht einfach mit dem Finger auf Bösewichte zeigen, die zum Beispiel Kinderarbeit dulden, und dann schimpfend den Saal verlassen. Auch können wir weder Regierungen absetzen noch Sanktionen verhängen. Aber öffentlicher Druck kann viel bewirken."
Heide Simonis fühlt sich "in der Unicef-Familie direkt zu Hause". Sie freue sich auf diese "großartige Aufgabe und Chance, frei von politischen Grabenkämpfen etwas zu bewegen". Mit Politik, insbesondere mit Parteipolitik sei es vorbei, sagte sie. Von ihren Erfahrungen und Kontakten profitiere heute allein Unicef. Dort werde Kindern geholfen, egal auf welcher Seite eines Konfliktes sie lebten.
Eine Woche nach ihrem Ausstieg aus der RTL-Sendung "Let's dance" warf die frühere Ministerpräsidentin Schleswig-Holstein der "Bild"-Zeitung vor, eine Kampagne gegen sie, Simonis, geführt zu haben. "Dass "Bild" wegen einer harmlosen Unterhaltungssendung eine geschmacklose und frauenfeindliche Kampagne gegen mich starten würde, hat mich überrascht. Das fällt aber auf die Urheber zurück. Das Blatt wurde gerichtlich zu einer Gegendarstellung verpflichtet. Ich bin gespannt, ob "Bild" den Mut hat, die Verbreitung von Unwahrheiten einzugestehen."
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