Pressestimmen: Zum Tod des britischen Waffenexperten David Kelly: Tragische Figur
Cottbus (ots)
Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zum tragischen Tod des britischen Waffenexperten David Kelly: Großbritanniens Premierminister Tony Blair und seine Regierung befinden sich nach dem Tod ihres Beraters und Biowaffenexperten David Kelly in einer äußerst schwierigen Situation. Für manchen Beobachter vor Ort ist es gar die schwerste Krise in Blairs Regierungszeit.
Unabhängig davon aber ist Kellys Tod vor allem eine menschliche Tragödie. Und alle, die mit ihm im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg Kontakt hatten, müssen sich fragen, welchen Anteil und vielleicht sogar welche Schuld sie daran tragen.
Der Mann, offenbar fachlich exzellent, aber mit den politischen Zeitbomben seiner Arbeit überfordert, wurde gnadenlos instrumentalisiert. Von den Befürwortern des Irak-Krieges, die Kellys Erkenntnisse aufbauschten, um so einen Grund für den Waffengang zu bekommen. Und auch von den Gegnern des Krieges, die dieses Verhalten der Blair-Regierung zwar zu Recht aufdeckten und kritisierten, dabei aber auch bereit waren, im wahrsten Wortsinn über Leichen zu gehen.
"Ereignisse in den vergangenen Wochen haben Davids Leben unerträglich gemacht", heißt es in einer Erklärung von Kellys Familie. "Alle Beteiligten sollten lang und ernsthaft über diese Tatsache nachdenken." Dem ist nur hinzuzufügen: und die Konsequenzen ziehen. Wenn berechtigt in politischer Hinsicht, aber vor allem auch im künftigen Umgang mit Menschen, die für mehr oder weniger hehre Ziele vor den Karren gespannt werden.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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