Lausitzer Rundschau: Lausitzer Rundschau, Cottbus, zum 13. Februar in Dresden: Was uns sicher macht
Die Provokation von Dresden, die die Generalprobe sein soll für den braunen Aufmarsch am 8. Mai in Berlin, verlangt danach, dass wir uns fragen, wo wir stehen. Müssen wir nur nötigenfalls zeigen, dass wir immer noch viel mehr sind? Sind wir uns in unserer großen Überzahl schon sicher genug? Und wie lange noch? Sicher, man kann der NPD in Dresden und Berlin nicht die Straße überlassen. Ich denke aber, es braucht darüber hinaus noch etwas anderes. Es bedarf einer stetigen Debatte um all das, was uns in jedem Fall verunsichern muss. Das fängt bei relativen Kleinigkeiten wie den Nebenverdiensten von Abgeordneten an und endet bei dem Skandal, dass Millionen in diesem Land keine Arbeit finden. Den Marschierern von Dresden begrenzen wir ihren Raum dadurch, dass wir Ernst machen mit dem, was uns von ihnen trennt. Das ist schwerer, als Parolen zu brüllen. Das verlangt auch, dass wir nicht so tun, als gäbe es für alles Patentrezepte. Aber den Fragen nicht aus dem Weg zu gehen, das wird uns paradoxerweise sicher werden lassen im Umgang mit denen, die keine haben und keine zulassen.
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