Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau Cottbus zur Vertrauensfrage des Kanzlers: Ein unwürdiges Spiel
Cottbus (ots)
Rechtsgelehrte werden sich sicher noch Jahrzehnte darüber streiten, ob das, was der Bundestag an diesem Freitag vollzieht, aus staatsrechtlichen Erwägungen heraus mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Entscheiden wird aller Voraussicht nach das Bundesverfassungsgericht. Aber was alles zu Bruch geht heute, das wird einfach nicht mehr zu kitten sein. Der Weg, den Gerhard Schröder gehen will, ist jenseits der juristischen Würdigung eine Verzweiflungstat und insofern einem Bundeskanzler unwürdig. Tatsächlich aber ist der heutige Akt weder notwendig noch sinnvoll. Ein Jahr lang weiter regieren mit der Nebenkanzlerin Angela Merkel mag für den Machtmenschen Gerhard Schröder eine Zumutung sein. Für einen Kanzler aber, der Demut nicht mit Demütigung verwechselt, wäre es selbstverständlich, auch unter solch schwierigen Umständen das Beste zu versuchen und für Mehrheiten im Bundestag wie im Bundesrat so lange zu werben, wie ihm der Wähler die Zeit bemessen hat. Aber diese Größe fehlt dem jetzigen Mann im Amt.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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