Lausitzer Rundschau: zu: Die erfolgreich abgeschlossene Mission der Discovery
Cottbus (ots)
Es gab eine Zeit, da waren die Starts und die Landungen dieser kachelbewehrten stählernen Weltraumvögel noch wundersame Schauspiele zum Genießen. Dann kamen das erste und das zweite Unglück und der Tod für die Wagemutigen, die sich mit ihnen hinaus wagten. Jetzt zittern wir alle, wenn sie abheben oder wieder aufsetzen und hoffen, dass uns eine neue Tragödie erspart bleibt. Schon lange verbinden sich mit der bemannten Weltraumfahrt nicht mehr die Träume vom Sieg über die Unendlichkeit von Zeit und Raum. Die Mehrzahl derer, die unseren Planeten inzwischen bevölkert, hat das gar nicht mehr erlebt, dass auf dem Mond mal Menschen spazieren gingen. Die Raketen, die Raumgleiter, die Raumstation, das alles wirkt wie ein Relikt aus einem vergangenen Jahrhundert, mit dem man heute so recht nichts anzufangen weiß. Sicher, ein paar Jahre könnten sie noch fliegen und das eine oder andere segensbringende schwerelose Experiment wird uns noch erfreuen. Aber mit der jüngsten Entdeckungstour der Discovery wurden wieder neue Probleme offenkundig, unter denen das gesamte Programm leidet. Das Gerät hinkt hinter der technologischen Entwicklung der letzten Jahrzehnte hinterher. Es zeigt Abnutzungserscheinungen und eine neue Technik ist derzeit nicht bezahlbar. Wie lange es dauern mag, bis dann wieder die Hoffnung wächst auf den Griff nach den Sternen, lässt sich nicht absehen. Aber es ist wiederum und glücklicherweise auch kein böses Erwachen aus den Träumen der Vergangenheit geworden. Die waren ja, was all zu leicht vergessen wird, ganz eng verknüpft mit dem Wettlauf zweier sich feindlich gegenüber stehenden politischen Blöcke. Die Weltraumfahrt war auch ein Schlachtfeld des Kalten Krieges. Was uns geblieben ist, ist das gemeinsame Zittern und Bangen darum, dass es gut gehen möge. Und die gemeinsame Erleichterung darüber, dass die Geschichte auch diesmal tatsächlich ein gutes Ende gefunden hat.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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