Politik/Sachsen-Anhalt/Justiz
Immer weniger junge Menschen landen im Arrest
Halle/MZ (ots)
In Sachsen-Anhalt müssen immer weniger Jugendliche und junge Erwachsene in den Jugendarrest. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Dienstagsausgabe). Die Zahl der Arrestanten ist in den vergangenen fünf Jahren um mehr als die Hälfte gesunken. 2016 kamen noch 517 junge Straftäter und Schulschwänzer hinter Schloss und Riegel, im vergangenen Jahr waren es nur noch 208.
Die Zahlen hat das Justizministerium auf Anfrage der Linksfraktion offengelegt. Deren Vorsitzende Eva von Angern hält das Instrument Arrest grundsätzlich für falsch. "Wir brauchen ein früheres Eingreifen des Jugendamts. Prävention und Erziehung wären die richtigen Antworten auf Probleme", sagte von Angern der MZ. Über die Ursachen des rückläufigen Trends rätselt das Justizministerium. "Eine belastbare Erklärung für die Entwicklung der Zahlen haben wir nicht", sagte Sprecher Detlef Thiel.
Insgesamt verzeichnete das Land von 2016 bis 2020 im Jugendarrest 1.723 Insassen. Davon waren 1.426 männlich, was einem Anteil von 83 Prozent entspricht.
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