Stuttgarter Zeitung: Die Rechnung geht nicht auf
Kommentar zu Griechenland/Finanzhilfen
Stuttgart (ots)
Griechenland braucht mehr Geld. Doch mit immer neuen Hilfskrediten ist es nicht getan, sie vergrößern nur die unerträgliche Schuldenlast. Auch ein Schuldenschnitt, wie er nun wieder diskutiert wird, ändert nichts an der Misere. Die Schuldenspirale und die neuen Finanzlöcher haben eine gemeinsame Ursache: Die EU-Partner und der IWF haben Griechenland ein Sparprogramm verordnet, das die Fundamente der Volkswirtschaft zersetzt, den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft strapaziert und den demokratischen Grundkonsens gefährdet.
Eine Haushaltskonsolidierung ist unverzichtbar, aber sie allein reicht nicht. Neue Hilfskredite, wie Bundesfinanzminister Schäuble sie ankündigt, sind nur zu rechtfertigen, wenn endlich ein Kurswechsel eingeleitet wird. Die EU könnte Griechenland jetzt einen Wachstumsschub geben, etwa durch die vorgezogene Freigabe von Fördermitteln, die dem Land ohnehin zustehen. Wachstum ist der Schlüssel für Griechenlands Ausweg aus der Schuldenfalle.
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