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WAZ: Die Höllen der Christiane F. Kommentar von Rolf Potthoff

Essen (ots)

Hasch hat sie erstmals mit zwölf geraucht. Mit 13
spritzte sie sich Heroin in die Adern. Sie hat kopfüber in der Kloake
gelegen. Um Stoff zu beschaffen, hat sie mit 14 ihren jungen Körper 
an widerwärtige Freier verkauft. Das Schicksal der Christiane F. hat 
das Wissen ganzer Generationen über die grausame Herrschaft von 
Drogen über Menschen geprägt. Genutzt hat es kaum.
Die Schuldfrage ist dabei müßig. Da kämen die Gier der Dealer ins
Spiel, die provozierenden Ego-Trips von Schicki-Mickis, die sich 
Kokain und Partydrogen 'reinziehen, und auch die Bedenkenlosigkeit 
von Eltern, die um den Drogengebrauch ihrer Söhne und Töchter wissen 
- doch zu dumpf oder zu feige sind, dagegen anzugehen.
Christiane F. hat alle Höllen durchlitten. Ihr Dämon Rauschgift 
hat sie dennoch besiegt. Jetzt ist es ihr zwölfjähriger Sohn, das mit
gequälten Gefühlen die Rechnung der Sucht der Mutter bezahlt.
Als Kind hat Christiane F. als lebende Warnung vor Drogen 
gedient. Als Frau und Mutter fiel ihr diese Rolle unfreiwillig erneut
zu. Die klare Botschaft ist: Nur Entschlossenheit und ein wahrhaft 
eiserner Wille kann von dem Teufelszeug Rauschgift befreien.

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