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WAZ: Unnötige Aufregung. Kommentar von Klaus Wille

Essen (ots)

Manchmal staunt man. Wenn die Fußball-Bundesliga in
England oder Italien um eins beneidet wird, dann nicht so sehr um 
ihre spielerische Qualität, sondern um das Drumherum. Die Stimmung 
ist gut, die Ränge sind voll. Denn die meisten Stadien sind modern, 
komfortabel und vor allem: sicher.
Die Zeiten, in denen Fans sich regelrechte Schlachten geliefert 
haben, sind längst vorbei. Das liegt, neben der Arbeit vieler 
Fan-Projekte, an einer nahezu lückenlosen Überwachung rund um die 
Arenen. Auch die Linie der Vereine, in bestimmten Fällen schon beim 
bloßen Verdacht auf eine Straftat Stadionverbote auszusprechen, hat 
nicht geschadet.
Trotzdem gibt's in Deutschland eine aufgeregte Debatte, wieder 
einmal: Juristisch klingt es heikel, Fans schon beim Verdacht auf 
eine Gewalttat auszusperren, weil doch der Grundsatz der 
Unschuldsvermutung gelten soll. Doch in der Praxis hat sich längst 
bewährt, was der Bundesgerichtshof nun abgesegnet hat. Und die Zahl 
von knapp 3000 bundesweiten Verboten spricht tatsächlich nicht dafür,
dass Vereine missliebige Fans willkürlich abstrafen.

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