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WAZ: Schalke und die Macht der Träume. Kommentar von Reinhard Schüssler

Essen (ots)

Schalkes Nummer eins, Manuel Neuer, stimmte den
Jubelchor der Fans höchstpersönlich an: "Wir holen uns die 
Meisterschaft, das wäre doch gelacht." Sensationeller noch als der 
Sprung an die Bundesliga-Spitze: Niemand in Fußball-Deutschland wagt 
mehr, darüber zu lachen. Zur Erinnerung: Vor drei Jahren waren 
angesichts des Schalker Titel-Traumas (die letzte Meisterschaft gab's
1958) Papp-Meisterschalen in Mode, auf denen Königsblau mit dem 
Bier-Werbespruch von Ex-Manager Rudi Assauer verhöhnt wurde: "Nur 
gucken, nicht anfassen."
Hinter dem Sinneswandel steht ein Name: Felix Magath, der auf 
Schalke innerhalb von neun Monaten mehr erreicht hat, als sich an der
Tabelle ablesen lässt. Er hat den Wert der Mannschaft gewaltig erhöht
und dem Verein, der sich bis vor kurzem noch gegen wildeste 
Spekulationen bis hin zur Insolvenzverschleppung wehren musste, 
wieder eine Perspektive verschafft.
Insofern ist es müßig, die enorme Machtfülle des 56-Jährigen zu 
thematisieren.  Entscheidend ist, was Magath damit macht. Selbst wenn
Schalke am Ende Dritter werden sollte, hätte sich sein Engagement 
bereits gerechnet. Aber Fußball ist in erster Linie eine Sache der 
Herzen -  und die fliegen einem nicht zu, wenn man die Kasse 
konsolidiert, sondern wenn man Hoffnungen auf die Erfüllung von 
Träumen weckt.

Pressekontakt:

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Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

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