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Die Preisträger beim Wettbewerb "Unterricht innovativ 2005" stehen fest: Deutschlands innovativste Lehrerinnen und Lehrer in Berlin ausgezeichnet

Berlin (ots)

Wie Schulunterricht gleichermaßen Freude machen und erfolgreich
Wissen vermitteln kann, haben 217 Lehrerinnen und Lehrer aus ganz
Deutschland mit frischen Ideen und engagiertem Handeln beim
Wettbewerb "Unterricht innovativ" unter Beweis gestellt.  Daran
beteiligt waren Lehrkräfte, die in der Praxis in der Sekundarstufe in
Deutschland innovativ und im Team fächerübergreifend unterrichten.
Initiatoren und Träger des Wettbewerbs sind die Stiftung
Industrieforschung, der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)
und der Deutsche Philologenverband. Die Preisverleihung fand am 25.
November 2005 in Berlin statt.
Wie durch fächerübergreifendes Lehren erfolgreich Lerninhalte
vermittelt und Schüler im Unterricht zum Mitmachen ermuntert werden
können, zeigt das Projekt "Ein Buch macht Schule" des
Matthias-Grünwald-Gymnasiums in Tauberbischofsheim. Mädchen und
Jungen aller Jahrgangsstufen, also die ganze Schule, haben einen
Roman geschrieben und ihn im schuleigenen Verlag herausgebracht. Held
des Buches ist ein Schüler, der die Klassen 5 bis 12/13 am
Matthias-Grünwald-Gymnasium absolviert und dort eine große Entdeckung
macht: eine Tür mit acht Schlössern. In jedem Schuljahr erwirbt oder
findet er einen Schlüssel - indem er jeweils eine Fähigkeit erlernt
oder eine Tugend erfährt.
Jede Klasse hatte drei Wochen Zeit, ein Kapitel von etwa 25 Seiten
zu schreiben. Die Schülerinnen und Schüler erweiterten so ihre
Vorstellungs- und Ausdrucksfähigkeit, gestalteten Erzählungen im
Deutsch- und Literaturunterricht, übernahmen die Text- und
Bildgestaltung am Computer im Fach Informatik, entwickelten das Cover
in den Kunststunden und machten Erfahrungen beim wirtschaftlichen
Planen und Arbeiten im eigens gegründeten Schulverlag. Nicht zuletzt
konnten sie erfahren, wie spannend und aufregend es ist, das eigene
Buch in den Händen zu halten. Für dieses Projekt erhielt das
Lehrerteam um Tobias Endres den mit 5.000 Euro dotierten 1. Preis.
Fächerübergreifendend zu unterrichten - dahinter steckt die Idee,
einen Themenbereich von verschiedenen Fachrichtungen aus anzugehen
und ihn von den Schülern weitgehend eigenständig in Gruppen
bearbeiten zu lassen. Für Heinz-Peter Meidinger, Vorsitzender des
Deutschen Philologenverbandes (DPhV), liegt der Vorteil auf der Hand:
"Schüler, die sich weit gehend selbstständig in neue Themen und
Projekte einbringen, haben auch einen höheren Lerngewinn." 
Wichtigste Voraussetzung für ein solches Konzept sind kreative und
engagierte Lehrer. Sie wenden im Umgang mit ihren Schülern
verschiedene Methoden an, belassen es nicht mehr beim Lehrervortrag
oder beim "fragend entwickelnden Unterricht". Sie gehen verstärkt auf
die Interessen der Schüler ein. Sie arbeiten offen und fair mit
Kollegen anderer Fachrichtungen zusammen. "Interdisziplinäres
Arbeiten macht unsere Schüler fit, die großen Herausforderungen der
Zukunft innovativ zu lösen", sagt Dr. Holger Schmidt aus dem
Kuratorium der Stiftung Industrieforschung in Köln. 
Der Präsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Randolf
Rodenstock, forderte in seiner Festansprache alle dazu auf "an der
Reform unseres Bildungssystems mitzuarbeiten: Politiker, Eltern,
Unternehmer, Lehrende, Lernende und Verbände und andere
gesellschaftliche Gruppen. Den Lehrern kommt dabei naturgemäß eine
Schlüsselrolle zu. Sie sind es, die den notwendigen Bildungshunger
bei unseren Kindern und Jugendlichen wecken können. Sie brauchen dazu
Motivation, kreative Ideen für den Unterricht und die richtigen
Rahmenbedingungen."
In diesem Jahr haben sich 217 Lehrerinnen und Lehrer in 96
Lehrerteams aus der gesamten Bundesrepublik mit insgesamt 60
bewertbaren Unterrichtsvorhaben zum Wettbewerb angemeldet. Eine Jury
wählte daraus sechs besonders beispielhafte Projekte aus.
"Bewertungskriterien waren beispielsweise ein enger Bezug zu den
Alltagsfragen der Jugendlichen, eine intensive Zusammenarbeit der
Lehrkräfte und die Möglichkeit der Übertragbarkeit auf andere
Schulen", so Jurymitglied Dr. Carsten Kreklau, Mitglied der
Hauptgeschäftsführung des BDI.
Die ersten drei Preise des Wettbewerbs sind mit insgesamt 10.000
Euro, die drei Sonderpreise mit insgesamt 4.500 Euro dotiert. Stifter
der Sonderpreise sind VVA Vereinigte Verlagsanstalten GmbH, BHW und
HUK Coburg.
Zeitgleich mit der Preisverleihung wurde die Wettbewerbsrunde 2006
eingeläutet. Für diese vierte Runde des Wettbewerbs konnte die
Wochenzeitung "Die Zeit" als Medienpartner gewonnen werden. In der
Jury werden erneut hochrangige, schulpolitische und
wissenschaftspolitische Experten mitarbeiten, darunter die
Bildungsministerinnen Karin Wolff und Doris Ahnen sowie Prof. Manfred
Prenzel vom PISA-Konsortium.
Informationen zu allen Preisträgern und ihren prämierten Projekten
unter www.unterricht-innovativ.de.  Alle Unterrichtsvorhaben werden
veröffentlicht unter: www.zum.de.

Pressekontakt:

Eva Hertzfeldt, Pressesprecherin,
Tel.: 030/40 81 67 89,
Fax: 030/4 081 67 88,
Handy: 0172/3 05 08 67,
E-Mail: presse@dphv.de

Original-Content von: Deutscher Philologenverband e.V., übermittelt durch news aktuell

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