Neue OZ: Kommentar zu Ernährung
Gesundheit
Osnabrück (ots)
Pampe mit Palmöl auf der Pizza
Pampe mit Palmöl auf der Pizza, Garnelen, die niemals im Meer geschwommen haben, und Schokokekse ohne Schokolade. Kaum haben wir den Gammelfleisch-Skandal mit Hängen und Würgen hinter uns gelassen, schlagen uns Meldungen über Lebensmittelimitate auf den Magen. Gesundheitsschädlich sind sie zwar nicht. Da die Imitate aber oft nicht als solche gekennzeichnet werden, wird auch hier der Verbraucher schlichtweg in die Irre geführt.
Auf die unsäglichen Skandale mit verdorbenem Fleisch reagierte die Politik mit dem Verbraucherinformationsgesetz. Als es 2008 in Kraft trat, wurde es als neuer Maßstab für Transparenz gefeiert. Doch schon bald erwies sich das Werk als löchrig wie ein (echter) Schweizer Käse. Der Praxistest zeigte, dass die Verbraucher von den Behörden meist mit pauschalen Antworten abgespeist werden. Konkrete Daten und Fakten oder gar die Namen der schwarzen Schafe erfuhren wir nicht.
Auch jetzt wieder fordern Politiker publikumswirksam, Ross und Reiter öffentlich bekannt zu machen. Imitate müssten klar gekennzeichnet werden. An der Durchsetzung dieser Forderung darf erneut gezweifelt werden. Auch das Beispiel der Ampelkennzeichnung für Lebensmittel macht deutlich, das die Politik nicht alles, was sie für gut befindet, gegen den Willen der Industrie durchsetzen kann.
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