Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Afghanistan

Osnabrück (ots)

Moralisch vertretbar
Frieden mit den Taliban? Das wird nicht gehen, weil es die Taliban
in Afghanistan als zentral geführte Bewegung und Streitmacht seit 
2002 nicht mehr gibt. Wohl aber eine erschreckende Menge und Vielfalt
von Kräften, denen ein Ende von Gewalt und allgemeiner Verunsicherung
ein Dorn im Auge wäre. Aus dem banalen Grund, dass Recht, Ordnung, 
funktionierende Polizei und Armee die eigenen Geschäfte schädigen.
Deshalb ist es trotz wiederholter Misserfolge richtig, wenn 
Präsident Hamid Karsai versucht, Einzelne per Übereinkunft aus der 
Front seiner Gegner zu brechen. Richtig, weil es wegen der 
Machtverhältnisse und wegen der Zersplitterung Afghanistans der 
einzige Weg ist, das Land zu stabilisieren.
Was sich nicht zuletzt an Karsais Umgang mit seinen so genannten 
Freunden ablesen lässt. Auch diese bindet er mit Zweckbündnissen an 
sich. Obwohl sich unter ihnen reichlich Granden aus 
Bürgerkriegszeiten und Drogenbarone tummeln. Leute, deren Werdegang 
sich in punkto Aggressivität, Brutalität, krimineller Energie kaum 
von jenem der meisten Taliban-Anführer abhebt.
Weshalb es lächerlich anmutet, wenn im Westen darüber gerechtet 
wird, ob denn Übereinkünfte mit Taliban sinnvoll und moralisch 
vertretbar seien. Selbstverständlich sind sie das eine wie das 
andere.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 26.07.2009 – 22:00

    Neue OZ: Kultur-Kommentar zu Daniel Kehlmann

    Osnabrück (ots) - Speer oder Aktenkoffer Daniel Kehlmann hat gegen ein fundamentales Theatergesetz verstoßen: Du sollst nicht langweilen. Denn seine Kritik am Regietheater ist so alt wie das Regietheater selbst, und während er die Diskussionen um moderne oder historische Aufführungen als ideologisch geißelt, rennt er mit uralten Scheinargumenten und Plattitüden selbst in die Ideologiefalle. Das ...

  • 26.07.2009 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Ärztehonorar

    Osnabrück (ots) - Zu früh gejammert Das Verhalten mancher Ärztefunktionäre kann wohl kaum ein Arbeitnehmer verstehen: Jetzt zeigt sich, dass die Honorare für mindestens zwei Drittel aller Mediziner teils kräftig gestiegen sind - und dennoch klagen Standesvertreter nach wie vor über Unterfinanzierung. Mit diesem Vorgehen verspielen sie viel Sympathie und Glaubwürdigkeit in der Bevölkerung. ...

  • 26.07.2009 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Iran

    Osnabrück (ots) - Nicht radikal genug Es rumort innerhalb des iranischen Mullahregimes. Offensichtlich haben die mutigen Oppositionellen auf den Straßen Teherans es zumindest geschafft, dem obersten Ayatollah Chamenei einige Nerven zu rauben. Denn die Zurechtweisung seines Günstlings Ahmadinedschad zeugt von einer wachsenden Nervosität im Lager der Hardliner. Es ist eine empfindliche Schlappe für den Präsidenten, dass er seinen Vize Maschaie auf Befehl ...