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Neue OZ: Kommentar zu Theater
Bremen

Osnabrück (ots)

Einem Wunderheiler aufgesessen
Einen Zauberer hat die Bremer Kulturverwaltung gesucht. Denn der 
Spezialist stellte partout nicht die Diagnose, die man hören wollte. 
Geradezu halsstarrig beharrte Klaus Pierwoß auf der Haltung, gutes 
Theater koste seinen Preis. Doch da kam ein Wunderheiler aus Dresden,
der in schönstem Manager-Deutsch das Blaue vom Himmel versprach - und
die Hanseaten, die sonst so kühl kalkulieren, glaubten ihm. So wie 
vermutlich Hans-Joachim Frey selbst glaubte, was er versprach.
Jetzt leckt er, wie die Kulturverwaltung auch, die schmerzenden 
Wunden. Und niemand will so richtig schuld sein am Desaster. 
Immerhin: Eine Schmierenkomödie mit gegenseitigen Vorwürfen erspart 
man sich; so viel Anstand besitzt man doch an der Weser.
Und die Lehre aus der Geschichte? Pierwoß hat sie 
gebetsmühlenartig wieder und wieder formuliert: Kultur kostet. 
Deswegen gehören fähige Wirtschafter in die Führungsetagen der 
Theater, die Ahnung von der Kunst haben. Und die Politik braucht 
Menschen, die begreifen, dass Theater seinen Preis hat. Sonst sitzen 
sie schnell einem Wunderheiler auf, der das Blaue vom Himmel 
verspricht.

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Neue Osnabrücker Zeitung
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Telefon: 0541/310 207

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