Neue OZ: Kommentar zu USA
Terrorismus
Bin Laden
Osnabrück (ots)
Mörder vieler Muslime
Osama bin Laden ist tot, Al-Kaida nicht. Die Terrorgruppe hat ihren Zenit aber überschritten. Die Ideologie des radikalen Islamismus ist ein Auslaufmodell, auch wenn sie etwa in Teilen Pakistans und in Palästina noch über etliche Anhänger verfügt. Die Jugend von Ramallah über Kairo bis Tunis und Bengasi ruft nach Demokratie, nicht nach einem Gottesstaat. Auch kam es in der arabischen Welt nach dem Ausschalten Bin Ladens zu keiner Protestwelle.
Der Tod des Al-Kaida-Führers bedeutet zugleich das Scheitern der Fanatiker, einen Krieg zwischen Islam und Christentum anzetteln zu wollen, indem sie eine Weltreligion für ihre kriminellen Ziele missbrauchen. Die Gräben zwischen dem Westen und der islamischen Welt sind in Wahrheit weniger tief, als sie oftmals in den Jahren seit dem 11. September 2001 dargestellt wurden.
US-Präsident Barack Obama will mit diesen Missverständnissen und Ressentiments aufräumen. Deshalb reichte er den Muslimen bei seiner berühmten Rede in Kairo die Hand. Dass er nun den Befehl für die Kommandoaktion gab, ist dazu kein Widerspruch. Im Gegenteil. Viele islamische Länder haben Obamas Entscheidung begrüßt. Etwa zeigte sich die Regierung in Bagdad erleichtert über das Ende des Terroranführers: Zehntausende Iraker sind den Selbstmordattentätern der Kaida zum Opfer gefallen. Bin Laden war kein Freund des Islam, er war der Mörder vieler Muslime.
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