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Neue OZ: Kommentar zu Menschenrechte
Amnesty

Osnabrück (ots)

Hartnäckiger Wadenbeißer

Die Welt schaut am Samstagabend auf das Finale des Eurovision Song Contests in Aserbaidschan, im nächsten Monat auf die Fußball-EM in Polen und der Ukraine, 2014 auf die Eishockey-WM in Weißrussland und die Olympischen Winterspiele in Russland. Länder, die Amnesty International unter anderem im 50. Bericht zur Lage der Menschenrechte kritisiert, für die Unterdrückung der Opposition, für die Einschränkung der Pressefreiheit, für Folter in Gefängnissen oder für die Diskriminierung von Minderheiten.

Das mag den Regierungen, die derartige Großereignisse zum Aufpolieren ihres Images nutzen, nicht passen. Doch gerade im Zuge massiver Medienpräsenz ist die Chance groß, dass sich etwas verbessert. Auch wenn sich die Adressaten der Kritik unberührt zeigen, die Hartnäckigkeit und Unermüdlichkeit des Wadenbeißers Amnesty führt zum Erfolg. Aufdecken, Aufklären, Handeln, Verändern, das Konzept funktioniert. Steter Tropfen höhlt eben den Stein: So hat Amnesty dazu beigetragen, dass etwa die Todesstrafe in 139 Staaten abgeschafft wurde.

Wer, wie ein viel gelesener Eurovision-Blogger, die Kritik am autoritär regierenden Präsidenten Ilcham Alijew als "Spaßbremse" bezeichnet, ignoriert die Missstände in Aserbaidschan zugunsten seiner Feierlaune. Sicher, unser Demokratieverständnis lässt sich nicht eins zu eins anderen Staaten überstülpen. Dennoch muss ein weltweiter Konsens bei den Menschenrechten gelten.

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