Neue OZ: Kommentar zu Emder Kunsthalle
Osnabrück (ots)
Der Preis des Wachstums
Das Wachstum hat seinen Preis, auch in der Welt der Kunstmuseen. Mit zusätzlichem Geld fängt das Land Niedersachsen jetzt auf, was die Emder Kunsthalle aus eigener Kraft einfach nicht mehr zu leisten vermochte, die immer größer werdende Lücke zwischen bescheidenem Etat und weiter steigenden Kosten zu schließen. Größere Flächen, bessere Ausstellungen: All das frisst die Etatsteigerungen auf; mehr Ausstellungsfläche und beste Kunstpräsentationen müssen aber auch jene Museen bieten, die im Wettrennen um Sponsorengunst und hohe Besucherzahlen weiter mithalten wollen. Genau diese Faktoren dienen schließlich auch als Bezugsgrößen, an denen der Erfolg eines Museums gemessen wird.
Ein Jahr nach ihrem 25. Geburtstag ist der Kunsthalle Emden bei diesem Wettlauf die Luft ausgegangen. Das hat auch der bundesweit vorbildliche Einsatz von Eske Nannen und ihrem Team bei der Einwerbung von privatem Geld nicht abwenden können. Kein Wunder. Das Land fängt die Kunsthalle nun auf. Mit Recht, denn das Haus ist als Sympathieträger und Tourismusmagnet kaum ersetzbar. Mehr Geld wird es für das Haus künftig aber nicht geben. Die Grenze des Wachstums ist erreicht.
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