Neue OZ: Kommentar zu Massentierhaltung
Osnabrück (ots)
Nicht zurückziehen
Noch ermittelt die Polizei beim Brandanschlag von Klein Fullen in alle Richtungen. Sollte sich jedoch herausstellen, dass die Täter aus dem Kreis der militanten Tierschützer stammen, dann wäre ein neuer Tiefpunkt im Streit um die Massentierhaltung erreicht.
Fest steht aber bereits jetzt: Selbst wenn der feige Anschlag anderen Ursprungs war, beschädigt der Brand von Klein Fullen das zarte Pflänzchen des Vertrauens, das in letzter Zeit zwischen den beiden verfeindeten Lagern keimte: Die Hähnchenmäster öffneten Besuchern ihre Stalltore, Verantwortliche vom Großschlachter Wiesenhof reichten den Erzfeinden der Tierschutzorganisation Peta sogar die Hand zum Dialog. Eine Entwicklung, die vor wenigen Wochen noch undenkbar erschien. Ziehen sich die beiden Parteien jetzt wieder in ihre Schützengräben zurück? Das wäre im Sinne des Verbrauchers bedauerlich. Denn an was es in der Debatte um Mastställe vor allem fehlte, war seriöse, unaufgeregte Aufklärung. Über die Nachteile der Massentierhaltung, über ihre Vorteile, aber auch über Alternativen.
Nur ein aufgeklärter Verbraucher kann letztlich entscheiden, ob er preisgünstige Produkte aus der industriellen Landwirtschaft oder teurere, umweltverträglicher produzierte Lebensmittel kaufen will. Trotz Brandanschlags bleibt es daher dabei: Der Verbraucher hat das letzte Wort. Auf ihn gilt es zu hören.
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