Neue OZ: Kommentar zu Migration/Integration
Osnabrück (ots)
Alarmierend
Aaalder, binisch Orhan", müssen Migranten in einem "Ladykracher"-Sketch lernen, obwohl sie der Deutschlehrerin zuvor den korrekten Satz "Ich bin der Orhan" genannt haben. Leider ist das, was hier satirisch verdreht und aufgespießt wird, bittere Realität an Deutschlands Schulen. Immer mehr Migrantenkinder beherrschen in den ersten Klassen nicht die deutsche Sprache und können dem Unterricht nicht folgen. Ihr Weg führt oft in die Real-, Haupt- und Förderschulen.
Die Zahlen der Integrationsbeauftragten Maria Böhmer sind alarmierend, die Ursachen dafür vielschichtig. In vielen Migrantenfamilien wird trotz aller Appelle immer noch kaum oder gar nicht Deutsch gesprochen. Stattdessen herrscht eine Parallelwelt vor, wo der Fernseher ausländische Programme zeigt und Läden aufgesucht werden, in denen die Heimatsprache gesprochen wird.
Hinzu kommt die Ansicht vieler Migranten, Deutsch würden ihre Kinder ohnehin in Kindergarten und Schule lernen. Doch genau darauf sind die meisten Kitas methodisch nicht ausgerichtet. Ist erst einmal ein Sprachdefizit vorhanden, fehlt es in vielen Grundschulen an Fördermaßnahmen, Personal und Motivation.
Was Deutschland braucht, ist ein effizientes Vorschulsystem. Außerdem müssen lernschwache Kinder besser unterstützt werden, etwa durch kostenlosen Nachhilfeunterricht. Und anstatt auszusortieren, muss die Grundschule ein soziales Miteinander entwickeln, das jeden mitnimmt.
Marcus Tackenberg
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