Neue OZ: Neue OZ - Gespräche mit Simone Peter, Grünen-Chefin und einem Sprecher des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie
Osnabrück (ots)
Bundesregierung und Grüne gegen Kohlendioxidspeicher-Pläne der EU-Kommission
Wirtschaftsministerium: Auf Großbritannien und Niederlande konzentrieren - Grünen-Chefin Peter: Teurer Irrweg mit unkalkulierbaren Risiken
Osnabrück. Die Bundesregierung hat der EU-Kommission in Sachen Kohlendioxidspeicherung (Carbon Capture and Storage/CCS) eine Absage erteilt. Auf Anfrage der Neuen Osnabrücker Zeitung (Freitag) teilte ein Sprecher des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie mit: "Es ist sinnvoll, wenn sich die Europäische Kommission auf die beiden CCS-Demonstrationsprojekte in Großbritannien und den Niederlanden konzentriert, um die Auswirkungen des Einsatzes der CCS-Technologie auf Mensch, Natur und Umwelt wissenschaftlich näher zu untersuchen." Erst nach eingehenden wissenschaftlichen Untersuchungen werde sich klären, ob der Einsatz von CCS ökologisch und ökonomisch sinnvoll und machbar sei, hieß es in der Mitteilung. In Deutschland seien derzeit keine CCS-Demonstrationsprojekte geplant. "Die Klimaschutzziele der Bundesregierung sind auch ohne den Einsatz von CCS-Technologien erreichbar", erklärte das Ministerium. Auch die Grünen wandten sich gegen die jüngste Empfehlung der EU-Kommission zum Thema CCS: "Die Kommission weist den Mitgliedsstaaten mit CCS einen teuren Irrweg mit unkalkulierbaren Risiken für Mensch und Umwelt", teilte Grünen-Chefin Simone Peter auf Anfrage der "Neuen OZ" mit. Sie forderte die Bundesregierung auf, die Pläne der Kommission zurückzuweisen. Diese dienten lediglich dazu, "das Image des Klimakillers Kohle aufzupolieren", so Peter. "Statt in CO2-Pipelines, die keiner will, sollte die EU lieber mehr in Erneuerbare und Effizienz investieren." Die EU-Kommission hat in ihrem Klima- und Energiepaket für den Zeitraum bis 2030 Mitgliedsstaaten mit hohem Kohlestrom-Anteil aufgefordert, CCS voranzutreiben. Die Methode, bei der Kohlendioxid aus Kohlekraftwerken aufgefangen und unterirdisch eingelagert wird, ist wegen möglicherweise schädlicher Umweltauswirkungen umstritten.
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