Neue OZ: Gespräch mit Michael Bünte, HelpAge-Geschäftsführer
Osnabrück (ots)
HelpAge fordert mehr Gelder für Ältere im Katastrophenfall
Geschäftsführer Bünte warnt: Alte Menschen häufiger unter den Opfern von Naturkatastrophen
Osnabrück.- Anlässlich des internationalen Tages zur Katastrophenvorbeugung an diesem Montag (13. Oktober) fordert die Organisation HelpAge mehr Gelder für den Schutz älterer Menschen im Katastrophenfall. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag) sagte HelpAge-Geschäftsführer Michael Bünte: "Im Katastrophenfall steht viel zu wenig Geld für Ältere zur Verfügung. Dabei sind diese besonders von Katastrophen betroffen." Eine Untersuchung der Hilfsorganisation habe ergeben, dass beispielsweise im Jahr 2012 im Rahmen der Katastrophenhilfe der Vereinten Nationen weniger als ein Prozent für Ältere vorgehalten worden wären. "Hier brauchen wir dringend mehr Anstrengungen der internationalen Geldgeber", forderte Bünte. Gefordert seien dabei "alle, die im Katastrophenfall Hilfe leisten oder finanzieren, also Staaten und Organisationen weltweit", so Bünte. Dass bei Naturkatastrophen vor allem ältere Menschen betroffen seien, habe die Vergangenheit bereits mehrfach bewiesen, so der HelpAge-Geschäftsführer. "Beim Hurrikan Katrina in New Orleans waren drei Viertel der Toten älter als 60 Jahre, obwohl ihr Anteil an der Bevölkerung nur bei 16 Prozent lag", erläuterte Bünte. Insgesamt werde dem Thema zu wenig Aufmerksamkeit zuteil, kritisierte er. "Zurzeit sind jedes Jahr 26 Millionen ältere Menschen von Katastrophen betroffen. Bis 2050 wird sich ihre Zahl verdreifachen", betonte der HelpAge-Geschäftsführer. Die Hilfsorganisation HelpAge mit Sitz in Osnabrück leistet nach eigenen Angaben als einzige deutsche Hilfsorganisation speziell Unterstützung für ältere Menschen weltweit. Im Frühjahr 2015 soll ein neues internationales Rahmenprogramm zur Katastrophenvorsorge abgeschlossen werden. HelpAge hofft, dass die speziellen Belange älterer Menschen im Katastrophenfall darin berücksichtigt werden.
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