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Neues Deutschland: zum Skandal um den Post-Chef

14.02.2008 – 17:57

Berlin (ots)

Die Zumwinkels hatten gestern Besuch. Ziemlich früh
kamen die Beamten - und mit ihnen Journalisten, die freudig das Lied 
»Manager sind Schweine« anstimmten. Peinlich war das den Zumwinkels. 
Aber dann haben sie einen nicht unbeträchtlichen Betrag hinterlegt. 
Leute wie die Zumwinkels haben für solche Fälle trotz 
millionenschwerer Transfers auf Liechtensteiner Konten immer noch 
kleinere Reserven auf heimischen Banken. Da war die morgendliche 
Aufregung in der Villa Zumwinkel nur noch halb so schlimm. Und ab 
ging die Post für den Post-Chef: Der Haftbefehl gegen ihn wurde 
ausgesetzt.
 Die Zumwinkels konnten eigentlich immer gut mit dem Staat. 
Kunststück! Früher hat die Post dem Bund ganz gehört, heute ist der 
immer noch größter Aktionär der Firma, von der die Zumwinkels ihr 
bescheidenes jährliches Salär in Millionenhöhe beziehen. Und als vor 
ein paar Monaten die Zumwinkels auf einen Schlag eigene Aktien der 
Post, deren Wert im Zuge der Mindestlohn-Einführung gestiegen war, 
für fast fünf Millionen veräußerten, gab's schließlich auch nur ein 
wenig Stirnrunzeln.
 Und jetzt so ein Aufriss! Rücktrittsforderungen gar! Wo kämen wir 
denn da hin, wenn alle Manager, die sich in diesem Lande kräftig 
selbst bedienen, zurücktreten würden. Die Deutschland AG wäre 
führungslos. Und was eigentlich können die Zumwinkels dafür, dass es 
für ihren Reichtum in diesem Lande oder in Steuerparadiesen immer 
Schlupfwinkel gibt?

Pressekontakt:

Neues Deutschland
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Telefon: 030/29 78 17 21

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