Mittelbayerische Zeitung: Ein Minister unter Strom
Regensburg (ots)
Von Stefan Stark
Ab sofort steht jeder Schritt des frischgebackenen Umweltministers unter besonderer Beobachtung. Auf keinem anderen Mitglied in Angela Merkels Kabinett lastet derzeit eine so hohe Erwartung wie auf Peter Altmaier, dem Mann, der die Energiewende managen soll. Der stockende Ausbau der Stromnetze, der Streit um die Solarförderung, die Suche nach einem Atom-Endlager, die Drohung der Energiekonzerne, fossile Kraftwerke abzuschalten - das alles ist nur ein Auszug der vielen Großbaustellen, die Altmaier von seinem Vorgänger Norbert Röttgen übernommen hat. Es ist eine wahrhaft herkulische Aufgabe mit schier endlosen Fallstricken. Altmaier muss nun Tag und Nacht unter Strom stehen, weil die Öffentlichkeit schnelle Erfolge erwartet. Wenn der Atomausstieg scheitert, dann scheitert auch die Kanzlerin. Sollte es im kommenden Winter wegen einer an allen Ecken und Enden hakenden Energiewende zu Stromausfällen kommen, wäre das auch ein Blackout für Merkel. Die Wähler würden ihr das persönlich ankreiden. Umso mehr bildet sie nun eine Schicksalsgemeinschaft mit ihrem neuen Minister. Doch gerade diese Konstellation bringt vielleicht die entscheidenden Impulse. Von den vielen Dingen, die Altmaier von Röttgen unterscheiden, könnte außerdem eines von Vorteil sein: Er zählt seit langem zum engsten Machtzirkel der Kanzlerin. Dadurch wird die Energiewende endlich auch zur Sache der Chefin.
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