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Energiegipfel: Merkel darf sich weder Kohle- noch Atomlobby beugen
40 Prozent Treibhausgasreduktion und sofortiger Atomausstieg unverzichtbar

Hamburg (ots)

3. Juli 2007 - Greenpeace hat heute morgen an der
Einfahrt des Bundeskanzleramts eine symbolische Barrikade errichtet. 
Unmittelbar vor Beginn des Energiegipfels schichteten 45 
Greenpeace-Aktivisten fünf Tonnen Braunkohle und 40 Atommüllfässer zu
einem Wall von knapp zwei Meter Höhe und 20 Meter Länge auf. 
Greenpeace richtet sich mit einem Transparent an die Bundeskanzlerin:
"Frau Merkel, stoppen Sie die Kohle- und Atomlobby, schützen Sie das 
Klima!" Die Barrikade symbolisiert, wie massiv die vier großen 
Energieversorger gegen den Atomausstieg und ambitionierte 
Klimaschutzziele vorgehen. Die  Chefs der Konzerne kommen heute neben
Vertretern aus energieintensiver Betriebe, Unternehmern aus der 
Branche der Erneuerbaren Energien sowie Fachleuten zum Energiegipfel 
ins Kanzleramt.
"Der Energiegipfel darf kein Ort für überholte Konzepte ewig 
gestriger Konzernbosse sein," erklärt Greenpeace-Energieexperte 
Karsten Smid. Überholt ist zum Beispiel der Neubau von 
Braunkohlekraftwerken, wie ihn Vattenfall und RWE planen. Oder die 
Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke, für die alle vier Großen der
Energiebranche stark machen.  Braunkohlekraftwerke beschleunigen den 
Klimawandel und Atomkraftwerke produzieren radioaktiven Müll, für den
es weltweit kein sicheres Endlager gibt.
Selbst der Energie-Industrie nahe stehende Institute haben für den
Energiegipfel 2007 herausgestellt, dass eine Reduzierung von 40 
Prozent der Treibhausgase bis 2020 und ein gleichzeitiger 
Atomausstieg machbar sind. Das ist nachzulesen im Energie-Szenario 
der Prognos AG und des Energiewirtschaftlichen Instituts an der 
Universität Köln (EWI) mit dem Titel "Verstärkter Ausbau Erneuerbarer
Energien". Dort steigt der Anteil der Erneuerbaren bis 2020 auf fast 
30 Prozent. Dabei werden nicht nur die Klimaschutzziele eingehalten, 
die Importabhängigkeit von Rohstoffen geht von allen untersuchten 
Szenarien sogar am stärksten zurück.
"Mit Kohle das Klima schützen oder mit alten Atomreaktoren eine 
zukunftsfähige Energieversorgung aufbauen, ist wie mit Benzin ein 
Feuer löschen" sagt Karsten Smid. "Eine in die Zukunft gerichtete 
Energiepolitik scheint in Deutschland nur gegen die  notorischen 
Klimaschutzverweigerer der Energiekonzerne RWE, Vattenfall, E.ON und 
EnBW möglich." Greenpeace fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, 
die Frontalangriffe der Energiebosse jetzt mit einem klaren 
Bekenntnis zu beantworten: Ja zum Atomausstieg! Und Ja zum 
Klimaschutzziel von 40 Prozent Reduzierung der Treibhausgase bis 
2020.
"Die Politik darf sich nicht von den Energiebossen erpressen 
lassen", sagt Karsten Smid. "Die Abhängigkeit der deutschen Politik 
von den vier großen Energiemonopolisten ist ein weitaus größeres 
Problem als die auf dem Energiegipfel thematisierte Abhängigkeit von 
Rohstoffimporten. "
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Karsten Smid 
unter Tel. 0171/87 80-821 oder Pressesprecher Jan Haase unter 0171/87
00-675.
Greenpeace im Internet unter: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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