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In 45 Städten fordern Bürger "Nein" zu Gen-Pflanzen
Minister Aigner und Röttgen sollen sich für Interessen der Verbraucher einsetzen

Hamburg (ots)

29. 1. 2010 - Gegen den möglichen Anbau der
Gentechnik-Kartoffel "Amflora" und von Gen-Mais werden morgen 
bundesweit Greenpeace-Aktivisten in 45 Städten Unterschriften auf 
Protestpostkarten sammeln, darunter in Hamburg, Frankfurt/Main, 
Dresden und München. Die Postkarten richten sich an 
Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU), 
Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) und an den 
CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer, der sich gegen den Anbau in Bayern 
ausgesprochen hat. Die Greenpeace-Aktivisten präsentieren vor den 
jeweiligen Rathäusern alle Postkarten in Form eines "NO" auf einem 2 
x 4 Meter großen Banner, gesäumt von Gen-Mais-Fratzen.
Seit Ministerin Aigner den Anbau von Gen-Mais in Deutschland im 
April 2009 verbot, dürfen bundesweit keine Gen-Pflanzen zu 
kommerziellen Zwecken angebaut werden. Doch es wird erwartet, dass 
die EU-Kommission bald über die Zulassung der genmanipulierten 
Stärke-Kartoffel in Europa entscheidet. Aigner hat angekündigt, dass 
sie eine Zulassung und den Anbau hinnehmen will. Die Unterstützung 
für den Anbau wurde auf Drängen der FDP in den Koalitionsvertrag mit 
der Union aufgenommen.
"Die CDU/CSU darf die Belange der Verbraucher und der Umwelt nicht
vernachlässigen, nur weil die FDP ihre altbackene Position zur 
Gentechnik durchsetzen will", sagt Stefanie Hundsdorfer, 
Gentechnik-Expertin von Greenpeace. "Die Verbraucher wollen keine 
Gentechnik auf dem Acker oder auf dem Teller. Aigner und Röttgen als 
zuständige Minister sowie Seehofer als CSU-Chef müssen sich dafür 
einsetzen."
Nach einer repräsentativen Emnid-Umfrage im Auftrag von Greenpeace
sind 79 Prozent der Befragten dafür, das Anbauverbot für Gen-Mais in 
Deutschland zu erhalten. 77 Prozent sprechen sich für ein Verbot der 
Gen-Kartoffel Amflora durch Aigner aus. Das 
Meinungsforschungsinstitut Emnid hat dazu 1005 Bürgerinnen und Bürger
Anfang Januar telefonisch befragt.
Die Regierung setzt sich allerdings auch nicht dafür ein, das 
bestehende Anbauverbot für Gen-Mais fortzuführen, obwohl sich an den 
von Ministerin Aigner festgestellten Umweltrisiken nichts geändert 
hat. Sie will lediglich das Urteil im hierzu laufenden 
Gerichtsverfahren abwarten. Zudem soll in Brüssel über die Zulassung 
von zwei neuen Varianten von Gen-Mais entschieden werden. "Die 
Bundesregierung wird vermutlich auch diese Zulassungen unterstützen, 
sofern der Protest gegen diesen Kurs nicht zunimmt. Aigner und 
Röttgen müssen in Brüssel gegen die Zulassung von Gen-Pflanzen 
stimmen", fordert Hundsdorfer.
Die bundesweite Mitmachaktion von Greenpeace läuft demnächst auch 
im Internet unter http://www.greenpeace.de/genaktion. Dort sind ab 
Samstag, 18 Uhr, Bilder der Protestaktivitäten zu sehen.
Achtung Redaktionen:  Rückfragen bitte an Stefanie Hundsdorfer, 
Tel. 040-30618-358 oder 0171-8780 810, und an Pressesprecher Michael 
Hopf, Tel. 040-30618-345. Fotos erhalten Sie am Samstag unter Tel. 
0179-115 3393. Internet: www.greenpeace.de

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