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NABU

NABU: Verfütterung von tiermehlhaltigem Kraftfutter an Wildtiere stoppen

Bonn/Stuttgart (ots)

Der Naturschutzbund NABU hat
Verbraucherministerin Künast aufgefordert, umgehend die Verfütterung
von tiermehlhaltigem Kraftfutter an Wildtiere bundesweit zu
verbieten. Anlass der Forderung ist eine Untersuchung des
Baden-Württemberger NABU-Landesverbandes, der bei einer Stichprobe in
der Hälfte der untersuchten Wildfütterungsstellen Tiermehl nachweisen
konnte. "Hier besteht offenbar eine bislang nicht beachtete Lücke der
Vorsorgemaßnamen gegen die Rinderseuche BSE", mahnte
NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen. Es könne nicht ausgeschlossen
werden, dass auf diesem Wege die BSE-Erreger auch in den Wildbestand
und damit in die menschliche Ernährung gelangen könnten. In letzter
Zeit seien viele Konsumenten auf Wild als Alternative zu Rindfleisch
ausgewichen, in der Erwartung ein naturbelassenes Lebensmittel
einzukaufen. "Diese Verbraucher müssen sich jetzt getäuscht zu
fühlten", sagte Billen.
Wenigstens müsse jetzt verhindert werden, dass bei den
Jagdpächtern vorhanden Restbestände von tiermehlhaltigem Kraftfutter
noch ausgebracht werden. "Die Fütterung wildlebender Tiere mit
Kraftfutter jeder Art sollte generell verboten werden", forderte der
NABU-Geschäftsführer. Die Jagdgesetze in den einzelnen Bundesländern
enthielten hierzu unterschiedliche Regelungen. Aber auch ein Verbot
bleibe wirkungslos, solange Missbräuche weder kontrolliert noch
bestraft würden, so wie dies etwa in Baden-Württemberg der Fall ist.
Eiweißreiches Futter wie Tiermehl wird nach Angaben des NABU vor
allem verfüttert, um die jährliche Ausbildung der Geweihe zu fördern
und damit attraktivere Jagdtrophäen zu erzielen. Aus ökologischer
Sicht sei die Fütterung wildlebender Tiere dagegen überflüssig oder
sogar schädlich. Gerade das Verfüttern von Kraftfutter habe
nachgewiesenermaßen eher größere Verbissschäden an jungen Waldbäumen
zur Folge. "Es ist schlicht eine überaus fragwürdige Praxis vieler
Jagdpächter, wilde Tiere wie Rehe, Hirsche oder Wildschweine mit
Kraftfutter zu mästen", kritisierte Billen.
Für Rückfragen:
NABU-Pressestelle, 
Tel. 0228-7036-141,
NABU-Baden-Württemberg (Pressestelle) 0711-96672-16.
Im Internet zu finden unter
http://www.press-service.de/Meldungen.cfm?PS_ID=80&typ=0

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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