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NABU

NABU: Weißstörche bleiben aus

Berlin (ots)

Nach Beobachtungen des Naturschutzbundes NABU sind
in diesem Frühjahr deutlich weniger Störche in ihre nord- und
ostdeutschen Brutgebiete zurückgekehrt als im Vorjahreszeitraum.
Zwischen zehn und 40 Prozent der Störche fehlen, wie
NABU-Weißstorchbetreuer jetzt in einer Blitzumfrage feststellten.
Auch aus den Ländern Mittel- und Osteuropas kommen ähnliche Angaben.
„In den Dörfern Nord- und Ostdeutschlands sind zahlreiche
Storchennester verwaist“, sagte Storchenexperte Kai-Michael Thomsen
vom Michael-Otto-Institut im NABU. Die Ursache für das Fehlen vieler
Störche sei noch unklar. Allgemein werde das schlechte und kalte
Frühjahrswetter in Südosteuropa als Ursache für das Ausbleiben der
Störche vermutet. Aber auch eine langanhaltende Trockenperiode in
Teilen Ost- und Südafrikas könnte zur Schwächung vieler Tiere geführt
haben. „Fest steht, dass die gesamte Ostpopulation des Weißstorchs
betroffen ist“, betonte Thomsen. Denn auch aus Polen, Lettland, der
Slowakei und anderen Ländern des östlichen Mitteleuropas kämen die
gleichen Botschaften. Bei den Störchen der Westpopulation, die in
Westafrika überwintert hätten und in Westeuropa bis
Südwestdeutschland brüten, sei hingegen kein Ausbleiben zu
verzeichnen.
Das Phänomen ausbleibender Störche ist in größeren
Zeitabständen häufiger zu beobachten. „Ausgelöst werden die
sogenannten ‚Störungsjahre’ durch ungünstige Faktoren, wie zum
Beispiel Dürre im afrikanischen Winterquartier oder Regen auf den
Zugwegen“, erläuterte der NABU-Storchenexperte. Bei Dürre bekämen die
Großvögel nicht genug Nahrung, so dass ihnen die Kondition für den
anstrengenden Rückflug fehle. Auch Sturm oder Regen erschwere den
Tieren die Reise.
Das letzte Mal wurde eine späte Rückkehr von
Weißstörchen vor acht Jahren beobachtet. Verantwortlich für die
Verspätung der Tiere war damals das extrem schlechte Wetter in der
Türkei, das den Weiterzug der Störche behinderte. Auch in diesem Jahr
ziehen noch kleine Storchentrupps durch die Türkei und finden
vereinzelt den Weg in nord- und ostdeutsche Brutgebiete. „Für eine
erfolgreiche Brut ist es bei den Nachzüglern allerdings zu spät“, so
Thomsen. 2004 wurden deutschlandweit 4710 Weißstorchpaare gezählt.
Originaltext vom NABU
Rückfragen:
Kai-Michael Thomsen, NABU-Storchenexperte, Tel. 0162-9098072
Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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