Winnenden, fünf Jahre danach
3sat erinnert mit "3sat thema: Amok"
Acht Sendungen über das "Leben danach" sowie gesellschaftliche, kulturelle und wissenschaftliche Fragen
Mainz (ots)
Mittwoch, 5. März 2014, ab 17.45 Uhr Erstausstrahlungen
Am 11. März 2009 erschoss der 17-jährige Tim Kretschmer 15 Menschen und zuletzt sich selbst in einem Amoklauf. Der Ortsname Winnenden ist seither mit dem Massaker untrennbar verbunden. Immer wieder kommt es zu solchen tragischen Taten Einzelner. Deutschland ist bei Schul-Amokläufen nach den USA weltweit auf Platz zwei. Dabei liegen die Motive und Hintergründe der Amokläufe oft im Dunkeln, und über präventive Maßnahmen wird viel diskutiert. "3sat thema: Amok" beschäftigt sich am Mittwoch, 5. März, ab 17.45 Uhr anlässlich des fünften Jahrestags des Amoklaufs von Winnenden in acht Sendungen - Dokumentationen, Magazinreportagen, Dokumentar- und Spielfilmen - mit wichtigen gesellschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Fragen und zeigt vor allem die persönlichen Dimensionen und Spätfolgen für die Betroffenen.
Im Mittelpunkt steht um 21.45 Uhr der Dokumentarfilm von Beate Rygiert: "Amok in Winnenden. Das Leben danach" (Erstausstrahlung). Auf der Basis von ausführlichen Gesprächen mit Schülern, die den Amoklauf miterlebt haben, vermittelt der Film die subjektive Erlebniswelt der jungen Menschen, begleitet sie in ihrem Alltag sowie an die Orte des Geschehens. Er zeigt, welche verstörenden Folgen die Tat für die Menschen hat, die mit dem Leben davon gekommen sind. "Mich interessieren die Schicksale der Menschen, die aus ihrem Leben gerissen werden und sich plötzlich mit etwas konfrontieren müssen, was sie sich nicht ausgesucht haben", sagt Regisseurin Rygiert. "Wie lebt man weiter, wenn man mit ansah, wie seine Schulfreundinnen starben?"
Die weiteren Erstausstrahlungen sind "nano spezial: Amok" um 18.30 Uhr und "Kulturzeit extra: AMOK - ein Seelenzustand" um 19.30 Uhr. Das 3sat-Wissenschaftsmagazin zeigt Ansätze, wie Wissenschaftler Amokläufer im Vorfeld erkennen können, und thematisiert, dass Opfern möglicherweise nicht ausreichend psychologische Hilfe nach der Tat zur Verfügung steht. Experten beklagen, dass nicht genügend spezialisierte Therapeuten zur Verfügung stünden. Das 3sat-Kulturmagazin "Kulturzeit" beschäftigt sich mit kulturellen und historischen Aspekten. Was ist daran möglicherweise kulturspezifisch, und was beruht auf psychischen Störungen, einem alarmierenden Seelenzustand? "Kulturzeit extra" zieht Beispiele aus den Künsten heran, in denen Amok als Thema auftaucht. Neben Werken von Orhan Pamuk, Jeffrey Euginides und Stefan Zweig geht es auch um Jan Costin Wagners neuen Roman "Tage des letzten Schnees", in dem er einen Bezug zum Fall Anders Behring Breivik herstellt, der am 22. Juli 2011 in Norwegen 77 Menschen umbrachte.
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