Karl Matthäus Schmidt fordert Bundesregierung auf, Provisionen zu verbieten
Berlin (ots)
- quirin bank-Chef: "Anlegerschutz konsequent zu Ende gedacht, bedeutet auf Provisionen im Privatkundengeschäft zu verzichten." - Petition im deutschen Bundestag angestrebt. - Großbritannien, Niederlande und Skandinavien deutlich kundenfreundlicher als Deutschland
Der Vorstandssprecher der quirin bank in Berlin, Karl Matthäus Schmidt, fordert die neue Bundesregierung öffentlich auf, Provisionen im Privatkundengeschäft zu untersagen. "Anlegerschutz konsequent zu Ende gedacht, bedeutet auf Provisionen ganz zu verzichten", sagte Schmidt in Berlin. Im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" sowie in weiteren überregionalen Tageszeitungen appelliert Schmidt an die Politik, sich für ein faires und transparentes Bankensystem einzusetzen und ruft auf breiter Basis dazu auf, seine Kampagne gegen Provisionen unter: www.provisionsverbot.de zu unterstützen.
Die Abschaffung versteckter Zahlungen von Produktanbietern an Banken (sogenannte kick-backs) ist dabei ebenso Bestandteil des Forderungskatalogs wie die Offenlegung sämtlicher versteckter Gebühren und Kosten gegenüber dem Verbraucher. Zielsetzung sei es, einige tausend Unterschriften zu sammeln und eine Petition im deutschen Bundestag einzureichen.
"Der deutsche Gesetzgeber muss Gas geben", fordert Schmidt im Rahmen seines Petitionsaufrufs. Nur mit einem Verzicht auf Provisionen ließe sich das durch die Finanzkrise massiv beschädigte Vertrauen der Anleger in das Bankensystem wieder herstellen. Weder die bisherigen Kostentransparenzregelungen im Rahmen der MiFID, noch die ab Januar 2010 vom Gesetzgeber geforderten Beratungsprotokolle reichten aus, um ernsthafte Veränderungen zugunsten der Privatanleger durchzusetzen. "In anderen Ländern werden Provisionen schon sehr viel stärker in Frage gestellt als hierzulande", erläutert Deutschlands erster Honorarbanker seine Initiative. Das reiche von der Deckelung der Abschlussprovisionen in den Niederlanden bis zu einem Courtageverbot in den skandinavischen Ländern. In Großbritannien hat die dortige Finanzaufsicht FSA angekündigt, bis 2012 Provisionen bei Investmentprodukten ganz zu verbieten.
Damit würde die Honorarberatung zum Standard erklärt, so Schmidt weiter. Schon jetzt seien britische Kunden sehr viel eher bereit, sich in Vermögensfragen gegen Honorar beraten zulassen. "Unser Forderungskatalog muss durchgesetzt werden", so Schmidt, "weil versteckte Gebühren, Provisionen und verschwiegene kick-backs Milliardenschäden verursacht haben und Mitverursacher der Finanzkrise sind".
Der Anreiz der Banken zum eigenen Vorteil zu handeln, sei systembedingt. Hohe Provisionen bedeuten hohe Einnahmen für die Bank aber nicht zwingend für den Anleger. Ein Dilemma, das mit dem herkömmlichen Provisionsmodell nicht auflösbar sei. Von alleine seien die Banken kaum zu einem Umdenken bereit. Deshalb brauche es dringend gesetzliche Rahmenbedingen. Vor diesem Hintergrund könnten sich Geschäftsmodelle, die auf Nachhaltigkeit, Partnerschaftlichkeit und Fairness ausgerichtet sind, deutlich schneller entwickeln.
Über die quirin bank:
Als erste Honorarberatungsbank Deutschlands betreibt die quirin bank AG Bank- und Finanzgeschäfte in drei Geschäftsfeldern: Anlagegeschäft für Privatkunden (Private Banking), Beratung bei Finanzierungsmaßnahmen auf Eigenkapitalbasis für mittelständische Unternehmen (Investment Banking) sowie Mandantengeschäft (Business Process Outsourcing). Das Finanzinstitut ist 1998 gegründet worden, hat seinen Hauptsitz in Berlin und betreut gegenwärtig 5.000 Kunden mit einem Anlagevolumen von rund 1,5 Milliarden Euro. Im Segment Private Banking bietet die quirin bank Anlegern ein neues Betreuungskonzept, das auf kompletter Kostentransparenz und Rückvergütung aller offenen und versteckten Provisionen beruht. Mit einem monatlichen Honorar sind alle Gebühren abgedeckt. Darüber hinaus ist die Bank am Anlageerfolg beteiligt.
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