Ostsee-Zeitung: Rezession absehbar
Rostock (ots)
Deutschland in der Rezession. Das dritte Quartal 2008 ist das zweite in Folge, in dem das Bruttoinlandsprodukt schrumpft. Zwei Entwicklungen sind ursächlich dafür. Die Schockwelle der Finanzkrise hat die Wirtschaft mit Wucht erreicht. Auftragsstornierungen, versiegende Kreditflüsse und verunsicherte Kunden wirken wie Bremsbacken am Konjunkturrad. In starken Wirtschaftssparten wie Autoindustrie, Mikrochip-Herstellung und Unterhaltungselektronik zeichneten sich bereits vor der Finanzkrise erste Bremsspuren ab. Im Zenit des Aufschwungs liefen Märkte und Produktion über. Die Finanzkrise hat die Lage verschärft und die Wahrnehmung dafür, dass zum Beispiel die deutschen Autobauer bei innovativen Produkten hinterherfahren. Das hilft den Arbeitnehmern wenig, die um ihre Jobs fürchten. Ob das Konjunkturprogramm des Bundes greift, bleibt unklar. Experten bezweifeln, dass zwölf Milliarden Euro genügen, um den Abschwung umzukehren. Länder wie China (583 Milliarden US-Dollar) und Japan (275) klotzen dagegen bei staatlicher Hilfe. Aber vielleicht reichen ja zwölf Milliarden. Aus mittelständischen Betrieben kommen aktuell relativ wenig pessimistische Töne. Die Signalwirkung wäre erheblich: Die deutsche Wirtschaft ist robust genug, um absehbare Konjunkturdellen aus eigener Kraft zu überwinden.
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