Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Merkel in China
Rostock (ots)
Wie die Dinge heutzutage ineinander verschlungen sind, zeigen die aktuellen Meldungen: Die Exporte des dazugehörigen Weltmeisters Deutschland in die von Sparprogrammen gezeichnete EU sind rückläufig, die exportorientierte deutsche Wirtschaft schwächelt. Will man in Deutschland den Titel des Exportweltmeisters behalten, muss folglich Ersatznachfrage her, die die Kanzlerin und ihr Gefolge derzeit in China akquirieren - mag glauben wer will, dass Menschen- oder Bürgerrechte eine große Rolle spielen: Es geht ums Geschäft. Der selbst so exportstarke Riese in Fernost bietet sich als Großimporteur an, kaufte er den Deutschen zuletzt doch sogar mehr ab, als er ihm verkaufte - eine starke Leistung der deutschen Wirtschaft, sollte man meinen. Sollte man? Man sollte zumindest beide Seiten der Medaille sehen - und müsste dann feststellen: Würde China das von Deutschland aller Welt empfohlene Wirtschaftsmodell genauso nachbauen (wie so vieles andere), sähe es noch schlechter aus um die deutschen Exporte.
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