Neue Westfälische: KOMMENTAR Wiedekings Abgang Markenzeichen UWE ZIMMER
Bielefeld (ots)
Sorgen muss man sich um Wendelin Wiedeking wirklich nicht machen. Er hat in den vergangenen Jahren viel Geld kassiert, und er wird 100 Millionen Euro als Abfindung erhalten, wenn er seinen Vorstandsvorsitz bei Porsche in dieser Woche räumen muss. Doch Wiedeking hat verdient, was er bekommen hat. Kein Kleinsparer wurde über den Tisch gezogen, um Porsche zum gewinnstärksten Autohersteller der Welt zu machen. Als der knorrige Westfale in Stuttgart anheuerte, stand der Sportwagenbauer vor der Pleite. Mit eigenem Geld, engagierten Mitkämpfern stieg er ein und dann ganz rasant auf. Wer ihn erlebt hat, und in der Region gab es einige Gelegenheiten dazu, war von seiner Klarsicht, seiner Begeisterung, seinen Visionen beeindruckt. Er war ein Unternehmer, der Abstand zur ständig klagenden Unternehmer-Lobby hielt. Er warb für den SPD-Kanzlerkandidaten Gerhard Schröder. Er verweigerte - im Gegensatz zu anderen Autofirmen - die Annahme von staatlichen Subventionen, Porsche zahlte brav alle Steuern, und ließ die Belegschaft an dem teilhaben, was sie erwirtschaftete. Vielleicht hat sich Wiedeking mit dem VW-Deal übernommen, vielleicht ist er Opfer des Kreuzfeuers einer Familienfehde: Porsche fehlt künftig das Markenzeichen.
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