Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar FDP im Tief Knallharte Zeiten ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN
Bielefeld (ots)
Dass sich die FDP unter dem Oberbegriff "Neue Bürgerlichkeit" wieder an das Bürgertum anpirschen möchte, ist eine feine Sache. Versteht man unter dem Oberbegriff Bürgerlichkeit Tugenden wie Anstand, Leistung und Verlässlichkeit, sollte das FDP-Führungspersonal aber mit gutem Beispiel vorangehen. Richtig bürgerlich ist es nämlich nicht, dass sich der Außenminister ungeachtet jedes groben Fehlers und ungeachtet jeder erlittenen Demütigung an sein Amt klammert, ganz egal, was der Rest der Welt davon halten mag. Und dass die neue liberale Führungstruppe nicht den Mumm hat, die Machtfrage zu stellen und dem Außenminister beizeiten die Tür zu weisen, sondern stattdessen auf Indiskretionen und Intrigen setzt, wirkt wohl auch nicht besonders bürgerlich. Davon einmal abgesehen, stellt sich die Frage, ob die "neuen Bürgerlichen" tatsächlich noch heimatlos durch die Weltgeschichte irren, wie FDP-Chef Philipp Rösler annimmt. Vielleicht haben die Vertreter dieser Richtung bei den Grünen längst eine neue Heimat gefunden. Den Liberalen, und dafür kann die FDP wirklich nichts, bläst heutzutage auch der Zeitgeist ins Gesicht. Dass etwa Vermögende freiwillig mehr Steuern zahlen wollen, zeigt klar: Für die FDP brechen knallharte Zeiten an.
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