Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Tod des Apple-Chefs Steve Jobs Nach dem Kult STEFAN SCHELP
Bielefeld (ots)
Vielleicht gibt es keine größere Würdigung für Steve Jobs Erfolg als die Tatsache, dass ein großer Teil der Welt die Nachricht von seinem Tod über ein von ihm erfundenes Gerät erfahren hat." Barack Obama hat dies gestern gesagt - jemand, der nicht ganz unbedeutend ist in der Welt. Genau wie Jobs. Obamas Würdigung wird kaum geschmälert durch die Tatsache, dass Apple bei den sogenannten Smartphones mit seinem iPhone über einen Marktanteil von 18 Prozent bislang nicht hinausgekommen ist. Jobs ist es gelungen, Begeisterung zu wecken. Mit Mac, iPod, iPhone, iPad. Jedes Mal neu. Apple ist Kult. Apple ist hip. Apple ist das Maß aller Dinge. Das ist die Botschaft der Konzerns, der - gemessen am Börsenkurs - kürzlich zum wertvollsten Unternehmen der Welt aufgestiegen ist. Deshalb glauben manche, mit dem Tod von Steve Jobs gehe eine Ära zu Ende. Und andere sind betroffen, als wäre ein guter Freund gestorben, obwohl sie dem begnadeten Unternehmer doch nie begegnet sind. Wenn sich die Wogen geglättet haben, wird die Frage spannend, wie Apple ohne Jobs funktionieren wird. Denn der Verstorbene war ein wahrer Kontrollfreak. Wirklich jede Entscheidung ging in der Vergangenheit über den Tisch des Apple-Erfinders. Das wird nicht leicht für Tim Cook, der bislang nicht mehr als der Ersatzmann hinter Steve Jobs war. Er wird seine Schwierigkeiten haben, die Konkurrenz auf Distanz zu halten. Nicht von ungefähr prozessiert Apple schon jetzt gegen Mitbewerber Samsung. Ob das nützt, ist fraglich. Und wenn's gelingt? Was passiert, wenn Apple schon deshalb nicht mehr hip ist, weil die Geräte Massenprodukte geworden sind? Verhallt dann der Ruhm? Wird Apple eine Marke wie jede andere? Jobs hätte die Antwort gewusst. Glauben die, die ihn zum iGod erhoben haben.
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