Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Kapitalgesellschaften kaufen Ackerland Gefahr HUBERTUS GÄRTNER
Bielefeld (ots)
Auf der Suche nach sicheren Renditen entdecken Kapitalgesellschaften das Land. Sie kaufen in großem Stil Wiesen, Äcker und Wald, weil sie sich einen dauerhaften Wertzuwachs versprechen. So funktioniert die Marktwirtschaft, aber es ist die Frage, ob es immer der Allgemeinheit dient. Wenn ein Investmentfonds sich große land- oder forstwirtschaftliche Flächen unter den Nagel gerissen hat, besteht die Gefahr, dass dort nicht nachhaltig, sondern nur unter dem Gesichtspunkt der Profitmaximierung gewirtschaftet wird. Auch drohen kleine Betriebe verdrängt zu werden. Viele Landwirte betrachten die neue Konkurrenz mit Argusaugen. Als Tiermäster sehen sie sich gezwungen, immer teurere Flächen zu pachten. Sie täten gut daran, sich dem Slogan "Wachsen oder weichen" energischer zu widersetzen. Expansion ist angesichts der Knappheit von Grund und Boden bald ohnehin nicht mehr zu bezahlen. Kleine Eigenbetriebe könnten dann im Wortsinn "wertvoller" sein.
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