BDI Bundesverband der Deutschen Industrie

Entwicklungszusammenarbeit für nachhaltige Energieversorgung verbessern

04.06.2004 – 11:47

Berlin (ots)

Der Bundesverband der Deutschen Industrie - BDI
begrüßt die Initiativen der „renewables 2004“, die vorsehen, durch
eine partnerschaftlich vernetzte Entwicklungszusammenarbeit der
Industrie- und Entwicklungsländer weltweit die Energieversorgung zu
verbessern oder durch dezentrale Strukturen und Insellösungen auf der
Basis von Wind, Wasser, Sonne, Geothermie und Biomasse erst zu
ermöglichen. Die deutsche Industrie steht der angestoßenen
Entwicklung, den Anteil der erneuerbaren Energien im Energiemix
entsprechend den jeweiligen natürlichen Gegebenheiten in den Regionen
zu erhöhen, positiv gegenüber. Sie wird den technologischen
Fortschritt vorantreiben und die sich hieraus ergebenden Export- und
Zusammenarbeitschancen nutzen.
Es dürfe aber auch in einer Aufbruchstimmung nicht übersehen
werden, dass einzelne Entwicklungsprojekte auf Basis regenerativer
Energien – so faszinierend und nützlich sie auch sind – relativ teuer
seien. Für eine nachhaltige Entwicklung müsse die Energieversorgung
bezahlbar bleiben. Zu Recht habe deshalb Bundeskanzler Schröder in
seiner Rede bei der „renewables 2004“ darauf hingewiesen, dass
erneuerbare Energien nur dann umfassend in den ärmeren Ländern
eingesetzt werden können, wenn es gelingt, die Kosten der
erneuerbaren Energien weiter erheblich zu senken. Nur wenn die
Anlagen zur Nutzung der erneuerbaren Energie wirtschaftlich betrieben
werden können, werden sie dauerhaft eine Chance im jeweiligen
nationalen und globalen Energiemix haben. Für die ärmeren Länder wäre
jedoch eine Orientierung der Wirtschaftlichkeit an den derzeitigen
überhöhten Ölpreisen fatal. Wenn zutreffend beklagt werde, dass der
derzeit hohe Ölpreis ihre Entwicklungschancen und die Weltkonjunktur
beeinträchtigen, dann könnten erneuerbare Energien auf dem gleichen
Preisniveau keine Abhilfe schaffen. Der BDI fordert deshalb, die
erneuerbaren Energien mit marktwirtschaftlichen Mitteln und im
Wettbewerb voranzubringen. Soweit Starthilfen notwendig seien,
müssten sie degressiv ausgestaltet und zeitlich eng befristet werden,
damit es nicht zu Dauersubventionen komme. Sowohl für
Anlagenbetreiber als auch für Industrieunternehmen, die die Anlagen
zur Nutzung der erneuerbaren Energien entwickeln, herstellen und
vertreiben, stellen Dauersubventionen keine Zukunftsperspektive im
Sinne der Nachhaltigkeit dar.
Der BDI betont, dass erneuerbare Energien die klassischen
Energieträger ergänzen. In jedem Fall komme es darauf an, den
Energieeinsatz – sei er regenerativ, fossil oder nuklear – so
effizient wie wirtschaftlich möglich zu gestalten. Beim Energiesparen
habe die deutsche Industrie Vorbildliches geleistet und dadurch
signifikante Erfolge bei der CO2-Vermeidung erreicht. Die Industrie
sei zu den von Bundeskanzler Schröder eingeforderten Partnerschaften
bei der Modernisierung von Kraftwerken auf Kohlebasis uneingeschränkt
bereit und technologisch gut gerüstet. Mit moderner
Kraftwerkstechnologie könnten kosteneffektiv CO2- Emissionen
eingespart werden. Dies gelte im Übrigen auch für den Einsatz unserer
höchst sicheren Kernkraftwerke, die jährlich rund 150 Millionen
Tonnen C02 vermeiden. Hier gelte es, die Option offen zu halten und
das technisch wissenschaftliche Know-how zu erhalten, um im Rahmen
von internationalen Partnerschaften z. B. zur sicherheitstechnischen
Verbesserung von bestehenden Kernkraftwerken oder der Entsorgung
mitreden zu können.
ots-Originaltext: BDI Bundesverband der Dt. Industrie
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