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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) kommentiert in seiner Dienstagsausgabe zum Thema Marco:

Bielefeld (ots)

Einen offiziellen Empfang für Marco wird's nicht
geben. Die Stadt Uelzen ist sehr gut beraten, dieses 
unmissverständlich klar zu stellen. Der 17-Jährige hat schließlich 
keineswegs irgendwelche Heldentaten vollbracht. Stattdessen steht der
junge Mann aus Uelzen nach wie vor unter Verdacht, eine 13-Jährige 
missbraucht zu haben. Diesen Vorwurf dürfen auch die Jubelbilder der 
glücklichen Eltern und die mitfühlende Stimme des RTL-Interviewers 
nicht verdrängen.
Fest steht: Das Gericht im türkischen Antalya hat sich viel Zeit 
gelassen mit der Entscheidung, Marco aus der U-Haft zu entlassen. Zu 
viel Zeit. Statt das laut Anklage missbrauchte Mädchen schnellstens 
zu vernehmen, um den Fall vom Tisch zu bekommen, hat die türkische 
Justiz ihre Macht demonstriert. Vermutlich auch, weil sich deutsche 
Politiker vorschnell eingemischt haben. Diese aber gleich als 
türkeifeindlich abzustempeln, wie es der SPD-Europaabgeordnete Vural 
Öger tut, ist starker Tobak und absolut daneben.
 Während Öger hier weit übers Ziel hinausschießt, demonstrieren die 
deutsche Justiz mit den sachlichen Erklärungen zu weiteren 
Ermittlungen und die Stadt Uelzen mit der Absage eines offiziellen 
Empfangs Besonnenheit. Das unterstreicht auch, dass die Unschuld 
Marcos noch nicht bewiesen ist.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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