Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zu den drei in Olpe gefundenen Babyleichen:
Bielefeld (ots)
Dass eine junge Mutter, aus welchen Gründen auch immer, so verzweifelt, vielleicht auch so kopflos ist, dass sie ihr Kind unmittelbar nach der Geburt tötet - das wird immer wieder passieren. Dass sich dieses dramatische Geschehen aber dreimal wiederholt, wie es offenbar im Fall der Mutter aus Möllmicke gewesen ist, macht sprachlos. Welche Tragödie hat sich da vor beinahe zwei Jahrzehnten im Sauerland abgespielt? Warum hat diese Frau, die damals bereits Mutter einer Tochter und eines Sohnes war, drei Schwangerschaften geheimhalten müssen? Und warum mussten ihre Babys nach der Geburt sterben? Die Ermittler werden viel Fingerspitzgengefühl haben müssen, wollen sie diese Fragen in den kommenden Wochen klären. Denn allein die Mutter, so scheint es zumindest bisher, kennt die Antworten. Der entsetzten Allgemeinheit bleibt nur der schwache Trost, dass sich seit der Tragödie von Möllmicke viel getan hat. Dass es heute, 20 Jahre nach dem Sterben der drei Neugeborenen, jede Menge Babyklappen gibt. Und mehr Hilfsangebote für Mütter in Notlagen als je zuvor. Leider kann keine Statistik der Welt erfassen, wie vielen Babys der Tod durch solche Hilfen schon erspart worden ist. Die Zahl wäre endlich mal eine gute Nachricht!
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