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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:

Bielefeld (ots)

Das Urteil des Bundesgerichtshofs zur
Strafbarkeit von Schmiergeldzahlungen wird nicht nur bei Siemens so 
manchen Manager ins Schwitzen bringen. Denn fortan wird nicht nur 
belangt, wer Geld oder andere Annehmlichkeiten höchstselbst 
geschäftsfördernd an den Mann bringt. Nein: Schon der Umstand, dass 
überhaupt schwarze Kassen geschaffen oder geduldet werden, ist 
justiziabel.
Damit rücken auch jene Manager ins Visier der Justiz, die lediglich 
ein Auge zudrücken, lieber wegsehen, wenn dubiose Buchungen 
auftauchen, »Provisionen« gezahlt oder »Berater« honoriert werden. 
Ist doch nicht so schlimm - Schmiergelder sichern Aufträge und dienen
somit dem Wohl der Firma, lautet die stillschweigende Entschuldigung.
Falsch, sagt der Bundesgerichtshof: Das Geld in den schwarzen Kassen 
gehört nicht den Managern, sondern den Eigentümern der Firma - im 
Fall Siemens also den Aktionären. Und die hätten die krummen Touren 
ja nicht gewollt.
Die Bundesrichter verpflichten die Wirtschaft zu hohen ethischen 
Maßstäben. Die Moral hat allerdings ihren Preis: Deutsche Firmen 
gehen in vielen Teilen der Erde leer aus, wenn sie sich dem nicht nur
in der dritten Welt verbreiteten System von Geben und Nehmen 
entziehen.
 Doch Deutschland sollte mit gutem Beispiel vorangehen. Wettbewerb - 
ja, aber bitte fair. Foulspieler verdienen die rote Karte.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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