Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema US-Zentralbank:
Bielefeld (ots)
»Lieber fünf Prozent Inflation als fünf Prozent Arbeitslosigkeit«, lautete 1972 die Maxime des damaligen Kanzlers Helmut Schmidt. Dafür musste er sich von der Opposition als »Weltökonom« verspotten lassen. Am Ende hatte Schmidt beides: Inflation und Arbeitslosigkeit. Nicht anders wird es den westlichen Volkswirtschaften ergehen. Denn leider steht zu befürchten, dass das Beispiel Ben Bernankes, der als Chef der US-Zentralbank erneut eine Billion Dollar in den Geldkreislauf werfen will, Schule macht. Schon bei der Zins-Pirouette nach unten sind ihm London, Tokio und Zürich ohne Zögern gefolgt. Selbst die Europäische Zentralbank in Frankfurt hat angesichts eines Leitzinssatzes von 1,5 Prozent die Möglichkeiten traditioneller Geldpolitik längst ausgeschöpft. Bernanke wirft mit seiner Entscheidung Notenpresse und Inflation an. Natürlich kann man argumentieren, dass die Größe der Krise den Wertverfall der Währung als das kleinere Übel erscheinen lässt. Doch am Ende, kurz bevor es wirklich wieder aufwärts geht, brauchen die Volkswirtschaften keine Schulden. Dann benötigen sie im Gegenteil stabile Währungen, die Investitionen auch als lohnend erscheinen lassen.
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