Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Iran
Bielefeld (ots)
Mussawi, Chatami, Laridschani, sogar Rafsandschani: Man ist erstaunt, wer im Iran schon zu Hoffnungsträgern der Reformer geworden ist. Sie müssen nun nach der verantwortungslosen Freitagsrede des Einpeitschers Chamenei Verantwortung zeigen. Von ihrem Verhalten hängt es ab, ob die Revolution schon kurzfristig Erfolg haben wird. Die Säulen der Diktatur wanken. Noch ist es möglich, dass der Protest der Straße und die Rufer auf den Hausdächern sie zum Einsturz bringen. Zumindest könnten die moderaten Politiker eine zweite Stimmzählung durchsetzen. Sie tragen die grüne Farbe des Islam mit mindestens der gleichen Berechtigung wie Chamenei und Ahmadinedschad. Das Gerede von den »zionistischen« Hintermännern ist lächerlich. Aber es bindet dem Westen die Hände. Umso wichtiger ist, dass Staaten mit mehrheilich muslimischer Bevölkerung - zumal die, die sich wie Indonesien, Ägypten, Irak, Afghanistan, Pakistan und Bangladesch selbst Demokratie nennen - jetzt das Wort ergreifen und ein noch größeres Blutvergießen verhindern. Irans Machthaber sind so blind wie Shah Reza Pahlawi 1979 in den letzten Tagen seiner Herrschaft. Auf mittlere Sicht werden die Demokraten siegen.
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