Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Iran
Bielefeld (ots)
»Stirb zweimal« ist nicht der reißerische Titel eines Horrorfilms, sondern schreckliche Wirklichkeit im Iran. Die Richter wollen tatsächlich einen Mann, der die Hinrichtung durch den Strang irgendwie überlebt hat, erneut umbringen. Gibt es eine größere Unmenschlichkeit? Jedes Exekution ist inhuman - egal ob im Iran, den USA, Pakistan, Saudi Arabien oder China, um nur die schlimmsten Henkerstaaten zu nennen. Die Länder verstoßen schon im Grundsatz gegen die UN-Menschenrechtserklärung, die alle Staaten unterzeichnet haben. Für den Gläubigen sind sie zudem ein Verbrechen an Gottes und damit auch an Allahs Schöpfung. In jeder Religion ist es allein sein Recht, Leben zu geben und zu nehmen. Hassan Rohani, Geistlicher und seit August Präsident, bemüht sich sehr, nach außen deutlich zu machen, dass der Iran unter seiner Führung eine andere - humanere - Politik verfolgt. Im Fall des 37-Jährigen muss er beweisen, dass seine Versprechen keine leeren Worte sind. Alles andere als eine Begnadigung wäre ein Verbrechen. Andererseits könnte sie der erste Schritt zur vollständigen Abschaffung der Todesstrafe sein.
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