Westfalen-Blatt: zu Obama
Bielefeld (ots)
Die Reaktionen auf die Enthüllung des Briefs von Präsident Obama an Ayatollah Chamenei zeigt, warum Geheim-Diplomatie ihren Platz hat. Israel beschwert sich, weil es einen Atom-Deal fürchtet, der zu viele Kompromisse beinhaltet. Saudi-Arabien krakeelt wegen einer möglichen Kooperation der USA mit den Assad-Verbündeten im Kampf gegen ISIS. Im Kongress beschweren sich die Falken über eine zu weiche Verhandlungslinie mit Teheran. Neu an all dem ist wenig. Von Anfang an mäkelten Obamas Kritiker an der Strategie der Fünf-plus-Eins-Verhandlungen herum. Dass sie sich nun hintergangen fühlen, haben sie sich selber zuzuschreiben. Zumal Obama klar gemacht hat, dass er Iran nicht erlauben wird, in den Besitz einer Atomwaffe zu gelangen. Die Verbündeten müssen akzeptieren, dass die Supermacht ihre eigenen Interessen in der Region verfolgt. Für die USA macht es Sinn auszuloten, wie es den erfolgreichen Abschluss der Atomverhandlungen und Hilfe gegen die Terrorbrigaden der ISIS unter einen Hut bringen kann. Die Alternative dazu wäre noch mehr Chaos in einer Region, die schon jetzt in Flammen steht.
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