Alle Storys
Folgen
Keine Story von Kölner Stadt-Anzeiger mehr verpassen.

Kölner Stadt-Anzeiger

Kölner Stadt-Anzeiger: SPD-Verteidigungsexperte wirft zu Guttenberg Irreführung vor

Köln (ots)

Der SPD-Verteidigungsexperte Hans-Peter Bartels hat
Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) vor dem 
Hintergrund des jüngsten "Spiegel"-Berichts Irreführung der 
Öffentlichkeit vorgeworfen. "Wenn es stimmt, dass Guttenberg den 
Nato-Bericht vor dem 6. November - wie er behauptet - gelesen hat, 
dann hat er die Öffentlichkeit in seiner Pressekonferenz über den 
Nato-Bericht in die Irre geführt", sagte Bartels dem "Kölner 
Stadt-Anzeiger" (Montag-Ausgabe). "Dass der Bericht jetzt bekannt 
geworden ist, ist eine Fortsetzung des Informationsdestasters der 
Bundesregierung." Viereinhalb Monate nach dem Luftangriff von Kundus 
habe diese "immer noch keine Darstellung des Sachverhalts gegeben. 
Dies ist das Gegenteil dessen, was sie versprochen hat: lückenlose 
Aufklärung." Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Ulrich Kirsch, 
erklärte dem "Kölner Stadt-Anzeiger", Guttenbergs Erklärung für 
seinen Meinungswandel sei "immer noch überfällig. Es wird nicht 
reichen, wenn sie erst im Untersuchungsausschuss zutage tritt." Der 
"Spiegel" hatte unter Berufung auf den Bericht gemeldet, aus diesem 
gehe das Fehlverhalten des befehlshabenden Oberst Georg Klein im 
Vorfeld des Bombardements klar hervor. Guttenberg hatte den Angriff 
am 6. November auf Basis des Nato-Berichts "militärisch angemessen" 
genannt und war nach eigenen Angaben erst nach Lektüre des 
Feldjägerberichts, den er Ende November erhalten haben will, zu der 
Einschätzung gelangt, dass der Angriff "militärisch nicht angemessen"
war.
Nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeiger" wird die 
Generalbundesanwaltschaft in ein bis zwei Monaten die feststehende 
Entscheidung bekannt geben, dass gegen Klein kein Strafverfahren 
eingeleitet wird. Das verlautet aus Militärkreisen. Sie stuft den 
Afghanistan-Einsatz als nicht-nationalen bewaffneten Konflikt ein, in
dem Zivilisten keinen vollen Schutz genießen.
Kirsch lobte unterdessen die Absicht von Union und SPD, das neue 
Afghanistan-Mandat gemeinsam zu erarbeiten. "Wenn sich die beiden 
großen Parteien im Schulterschluss bewegen, halte ich das für sehr 
gut", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger". "Es ist auch im Interesse
der Soldaten." Berichten zufolge legt Kanzlerin Angela Merkel (CDU) 
Wert darauf, dass die SPD dem Mandat zustimmt. Der 
SPD-Fraktionsvorsitzende Frank-Walter Steinmeier ist unter 
Bedingungen dazu bereit.

Pressekontakt:

Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de

Original-Content von: Kölner Stadt-Anzeiger, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Kölner Stadt-Anzeiger
Weitere Storys: Kölner Stadt-Anzeiger