Kölner Kinderklinik-Chef verteidigt Stiko gegen Kritik aus der Politik - "Druck war nicht nötig"
Köln (ots)
Der Chef der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin an der Kölner Uniklinik Jörg Dötsch begrüßt die Entscheidung der Ständigen Impfkommission (Stiko), die Corona-Impfung für Jugendliche ab 12 Jahren zu empfehlen. "Die Tatsache, dass die Stiko trotz des hohen politischen Drucks so lange und gründlich geprüft hat, sollte Vertrauen schaffen bei den Eltern", sagt er im Podcast "Talk mit K" des "Kölner Stadt-Anzeiger". Dötsch, der auch Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin ist, verteidigt die Stiko zudem gegen die massive politische Kritik in den vergangenen Wochen, die unter anderem vom SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach geäußert wurde. Dieser hatte gesagt, die Stiko habe sich in der Frage der Corona-Impfungen für Kinder möglicherweise "ein bisschen verrannt" und ihr eine "Außenseiterposition" bescheinigt. Dötsch sieht das völlig anders. "In der Stiko sitzen unabhängige Expertinnen und Experten, die Organisation ist unglaublich gründlich und professionell. Es ist wichtig, einer solchen Instanz auch Vertrauen entgegenzubringen." Er gehe nicht davon aus, dass der politische Druck die Stiko nun in ihrer Entscheidung beeinflusst habe, "der Druck war auch nicht nötig". Den Vorschlag der NRW-Grünen, Impfungen auf dem Schulhof durchzuführen, sieht er kritisch: "Wir sollten nicht Qualität gegen Schnelligkeit austauschen."
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